Zusammenfassung
Man kann fünf Denkmodelle unterscheiden, in denen die Begriffe Kirche und Sekte verwendet werden oder verwendet werden können. Zu ihrer Verdeutlichung und Interpretation wird hier in einigen Fällen Material herangezogen, das im Zusammenhang mit Untersuchungen angefallen ist, die das Institut für Christliche Gesellschaftswissenschaften, Münster, in den letzten Jahren durchgeführt hat1. Diese hatten evangelisch-freikirchliche Gemeinden zum Gegenstand und sollten nicht so sehr begriffstheoretischen Erörterungen dienen als vielmehr der Erhellung dringender praktisch-theologischer und konfessionskundlicher Probleme2. Die im folgenden genannten Zahlen sind dabei einer Erhebung entnommen, die in fünf derartigen Gemeinden, jeweils 100 bis 150 Mitglieder stark, durchgeführt wurde 3.
Die folgenden beiden Beiträge sind überarbeitete Auszüge zweier Referate, die die Verfasser vor der Arbeitsgemeinschaft für Religionssoziologie in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie anläßlich deren Arbeitstagung in Tübingen im Oktober 1961 vorgetragen haben. Vgl. in diesem Zusammenhang auch den Beitrag von G. Lenski in diesem Heft, Abschnitt III.
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Anmerkungen
Es handelte sich um ehemalige Baptistengemeinden. So gut wie alle deutschen Baptisten-gemeinden haben sich dem 1943 formierten Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland angeschlossen. Sie bezeichnen sich seitdem als evangelisch-freikirchliche Gemeinden. — Sämtliche in den fünf Gemeindelisten geführten 653 Mitglieder wurden erfaßt und (bei 3,2 °/o Verweigerungen) befragt. Die Schwierigkeiten, mit denen erhebungstechnisch bei einem solchen Vorgehen zu rechnen ist, sind bekannt. So verzichtete Wilson bei der Untersuchung von drei Sekten in England auf direkte Befragung und heschränkt sich primär auf Inhaltsanalyse gedruckt vorliegenden Materials (B. Wilson, Sects and Society [492]). — Die hier verwendete Untersuchung wurde vom Verfasser geleitet.
L. v. Wiese und H. Becker, Systematic Sociology, New York 1932, S. 624–628.
Diese Deutung ist nicht nur in der älteren katholischen Konfessionskunde, sondern u. a. auch von Mensching vertreten worden; in: L. v. Wiese, Abhängigkeit und Selbständigkeit im sozialen Leben, 1951, S. 222. S. 222.
K. Mannheim, Diagnose unserer Zeit, Frankfurt/M. 1952, S. 165.
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Dienel, P. (1962). Kirche und Sekte I. In: Goldschmidt, D., Matthes, J. (eds) Probleme der Religionssoziologie. Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05429-0_18
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