Zusammenfassung
Die Bedeutung einer Bilanzauffassung für die Bilanz der Praxis wird auf der einen Seite stets davon abhängig sein, wieweit ihr Gedankengut Richtschnur für das Denken und Handeln des bilanzierenden Kaufmanns ist, und zum anderen davon, inwieweit die Normen des zwingenden — nicht des dispositiven — Bilanzrechts ein Bilanzieren nach den von der betreffenden Bilanzauffassung propagierten Grundsätzen zulassen. Dabei ist der erstgenannte Faktor als „agierend“, im Sinne von: eine bestimmte Meinung von der Bilanz durchsetzend, anzusehen, während man die Rechtsnormen als „limitierend“, d. h. die Tendenz des ersten Faktors begrenzend, bezeichnen kann.
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Literatur
Über den Zweck der Bilanz, in: ZfHF 1910/1911, S. 382.
Le Coutre, Bilanztheorien, in: Hwb der Bw, 1. Aufl. Bd. 1 Sp. 1417, bezeichnet die dynamische Bilanzlehre Schmalenbachs als „eine Verfeinerung der von der Praxis bei der Aufstellung der ordentlichen Bilanz geübten Gepflogenheiten“.
Vgl. W. Hasenack, Goldenes Dozentenjubil1um von Eugen Schmalenbach, in: Wpr 4/1953, S. 87, und Th. Beste, Eugen Schmalenbach, in: ZfhF 1955, S. 204.
Siehe dazu O. Bühler, Bilanz und Steuer, 3. Aufl., Fußnote S. 94, und E. Walb in der Besprechung der Riegerschen „Privatwirtschaftslehre“, in: ZfhF 1928, S. 519, sowie die Stellungnahmen von O. Hintner dazu, in: Die Riegersche Bilanzlehre in der „Zeitschrift für das Gesamte Handelsrecht und Konkursrecht“, 95. Bd. 1930, S. 269.
Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, in: „Die Handelshochschule“ Bd. 2, S. 23.
So auch Hasenack, in: Die Anlagenabschreibung im Wertumlauf der Betriebe, in: ZfB 1938, S. 131.
So auch A. Gnam: Axiome der Bilanzierung auf der Grundlage der Währung, S. 16.
K. Hax bezeichnet daher mit Recht den Titel des Buches von K. Barth, Die Entwicklung des deutschen Bilanzrechts und der auf ihm beruhenden Bilanzauffassungen, Stuttgart 1953, als anfechtbar, da nach ihm „das Bilanzrecht zuerst da wäre und die Bilanzauffassung nur eine Folge, gewissermaßen eine Kommentierung der juristischen Regelung“ (Besprechung in ZfhF 1953, S. 300).
Die organische Tageswertbilanz, 3. Aufl., S. 263.
Dynamische Bilanz, 1. Aufl., S. 101, und 5. Aufl., S. 125.
U. a. Dynamische Bilanz, 1. Aufl., S. 97, 8. Aufl., S. 163, und 11. Aufl., S. 179.
Inventar und Bilanz, in: ZfhF 1912/1913, S. 93.
Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung für Anlagegegenstände, 2. Aufl., S. 6.
Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung, in: ZfhF 1933, S. 232.
Dynamische Bilanzauffassung und gesetzlicher Wertbegriff, in: Die Bw 1930, S. 297.
Gemeint ist hier stets die Bilanz zur Ermittlung des einkommensteuer- bzw. körperschaftsteuerpflichtigen Gewinns, nicht eine „Vermögensteuerbilanz“, für die andere Grundsätze gelten.
Fassung nach dem Gesetz zur Neuordnung von Steuern 1954.
So auch Hasenack, Vorlesung „Bilanzen“ S. S. 1954, und F. Hoffmann, Nochmals: Die unterbliebene Instandhaltung, in: Deutsche Steuerzeitung 1949, S. 7, anders — und u. E. fragwürdig
R. Dornemann, Dynamische Bilanzauffassung und Steuerbilanz, in: ZfhF 1954, S. 376/377.
Das vor allem gegen C. Schlüter, Grundsätze ordnungsmäßiger Bilanzierung und steuerliche Gewinnermittlung, in: Wpg 1951, S. 436.
So auch F. Hoffmann, Die dynamische Bilanz in der Rechtsprechung des OFH und des BFH, in: Neue Bw 1952, S. 21ff.
Z. B. E. Littmann, Der steuerliche Gewinnbegriff im Lichte statischer und dynamischer Bilanzauffassung, in: StuW 1948, Sp. 633, und „Die Unmöglichkeit der steuerlichen Teilwertidee“, in: Neue Bw 1951, S. 26ff., R. Dornemann, a. a. O. S. 380/381, und F. Jähnke, Niederstwertprinzip, Mindestbewertung und Teilwertbewertung in der steuerlichen Gewinnermittlungsbilanz, in: Deutsche Steuerzeitung 1949, S. 100.
E. Litttmann, Der steuerliche Gewinnbegriff . . ., a. a. O. Sp. 655.
W. Schadt, EStG und Kösch.StG in der Neufassung nach dem Gesetz zur Neuordnung von Steuern, herausgegeben von der Commerz- und Diskonto-Bank AG.
Bundessteuerblatt, 1954, S. 93. Näheres über die Abschreibungssätze siehe K. H. Lantau, Die degressive Absetzungsmethode nach den EStR 1953 und ihre mathematischen Grundlagen, in: BB 1954, S. 626ff.
IV 102/52 vom 11. 2. 1955; der BFH hob damit eine Entscheidung des Finanzgerichts Stuttgart auf.
Van der Velde, Der gegenwärtige Stand der Behandlung der Rückstellungen in der Handels- und in der Steuerbilanz, in: Wpg 1952, S. 329.
OFH-Urteil vom 28. 2. 1948, in: StuW 1949 Nr. 5.
Siehe dazu neben dem angeführten OFH-Urteil die RFH-Entscheidungen: VI 742/37 vom 16. 2. 1938, RFH Bd. 43 S. 189, VI 382/41 vom 14. 1. 1942, in: RStB1 1942, S. 183, VI 742/37.
Die dynamische Bilanz in der Rechtsprechung, a. a. O. S. 22.
Siehe neben den zitierten Autoren und Aufsätzen: F. Hoffmann, Die unterbliebene Instandhaltung von Betriebsvermögensgegenständen in der Rechtsprechung des RFH und des OFH, in: Deutsche Steuerzeitung 1948, S. 202ff.
C. Mölders, Rückstellung für unterlassene Instandhaltung in der Steuerbilanz, in: Wpr 1948, S. 235
M. Seifried, Das Wesen der Erfolgsbilanz, aufgezeigt am Beispiel der zweckgebundenen Rücklage für unterlassene Reparaturen, in: StuW 1948, S. 443.
Urteil I 54/54 vom 15. 2. 1955.
Das Bilanzdenken in kritischer Schau, in: StuW 1949, Sp. 589.
K. Bartb, Die Bewertung mit Eisernen Beständen, S. XV.
So Barth a. a. O. S. XIII. Es ist daher zumindest unverständlich, wenn derselbe Autor an anderer Stelle, und zwar zeitlich später („Die Entwicklung des deutschen Bilanzrechts . . .“, a. a. O. S. 48) von der Schmalenbachschen Bilanzauffassung als von „einem unerprobten Reformvorschlag der Gegenseite“ spricht, der (a. a. O. Fußnote zu S. 122) „nur an wenigen Stellen erwähnt ist“, und der „immer mehr abgelehnt wird“.
„Der Eiserne Bestand beim Vorratsvermögen“, in: BB 1955, S. 569.
Im Abschnitt 36, Absatz 3, letzter Satz heißt es: „Hat der Steuerpflichtige Hilfs-und Betriebsstoffe zur Vereinfachung der Inventur mit einem Festwert angesetzt, so ist das nicht zu beanstanden, wenn ihre Menge oder ihr Börsen- oder Marktpreis erfahrungsgemäß keinen erheblichen Schwankungen unterliegen.“
In: ZfhF 1929, S. 49ff.
Zürich 1943, S. 53/54.
In: The Kokumin-Keizai-Zasshi (Journal of Economics & Business Administration) 5/1953, S. 13ff.
Chikago 1940.
Bilanz- und Betriebsanalyse in Amerika, Stuttgart 1927, S. 33.
Sch. schränkt das allerdings schon durch den Nachweis ein, „. . .wenn dieser Ausdruck hier mit einer gewissen Vorsicht wegen seiner Unklarheit gebraucht werden kann“.
Siehe auch G. Farr, Eigenheiten der amerikanischen Bilanzierung und Rechenschaftslegung, in: ZfB 1955, S. 642ff., der auf die besondere Bedeutung der Abgrenzungsposten hinweist.
Vgl. Th. Beste, Eugen Schmalenbach. Gedenkrede bei der akademischen Trauerfeier, in: ZfhF 1955, S. 204.
H. Münstermann, Rezension der 11. Aufl. der Dynamischen Bilanz, in: ZfhF 1954, S. 272.
Es enthält u. a. Aufsätze von K. Yamaschita, Kölner Schule in der Bilanzlehre, Y. Kobajashi, Schmalenbach und das Methodenproblem in der Betriebswirtschaftslehre.
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Muscheid, W. (1957). Die aktuelle Bedeutung der dynamischen Bilanzauffassung. In: Schmalenbachs Dynamische Bilanz. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Forschung, vol 3. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05424-5_3
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