Zusammenfassung
In diesem Kapitel berichten wir zunächst über die Entwicklung des Fernsehkonsums zu drei Meßzeitpunkten zwischen 1986 und 1988 in Familien, in denen die Eltern-Kind-Befragung durchgeführt wurde, sowie über einige Determinanten des Fernsehkonsums bei Jugendlichen (Kapitel 9.1). Ausgehend von der Vermutung von Noelle-Neumann (1985), daß Konflikte in verkabelten Haushalten abnähmen, prüfen wir anschließend, ob dies für die Berliner Mehrpersonenhaushalte der Stichprobe, die für verkabelte und unverkabelte Gebiete 1986 repräsentativ ist, zutrifft. Wie in der AllensbachUntersuchung wird diese Veränderungsthese nur für zwei aufeinanderfolgende Jahre geprüft, weil die Testgruppe im dritten Jahr aufgrund der Panelmortalität zu klein wurde (Kapitel 9.2). Da dieser Test negativ ausfällt und sich das Allensbach-Ergebnis nicht bestätigt, analysieren wir in einem weiteren Schritt nicht mehr die Wirkung des Kabelfernsehens, sondern die Wirkung der Häufigkeit des Fernsehens über drei Erhebungswellen hinweg auf das Familienklima. Dabei legen wir wieder die kleinere Familienstichprobe zugrunde, weil uns dies die Möglichkeit gibt, nicht nur die Antworten der Eltern, sondern auch die Antworten ihrer Kinder im Alter von zwölf bis achtzehn Jahren, und somit ergänzende Indikatoren für das Familienklima einzubeziehen. Ergänzend prüfen wir den Zusammenhang zwischen der Art des Fernsehens und dem Familienklima (Kapitel 9.3).
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Literatur
Für die Dichotomisierung wurden auch Personen mit — entsprechend der Definition von Buß (1985) — mittlerem Fernsehkonsum den Vielsehern zugeordnet.
Dies ist die Zahl der tatsächlich Befragten. Da durch die Untersuchungsanlage die verkabelte Bevölkerung überrepräsentiert ist, werden alle folgenden Berechnungen mit Gewichtungsfaktoren durchgeführt, sofern nicht ausdrücklich etwas anderes angemerkt ist. Alle Berechnungen mit Gewichtungsfaktoren können als repräsentativ für Berlin gelten. Die geringfügigen Unterschiede in den quantitativen Angaben im Vergleich zu den in anderen Kapiteln dieses Berichtes vorgetragenen Ergebnissen erklären sich daraus, daß wir in Kapitel 9.2. nur die Unterstichprobe aus Mehrpersonenhaushalten auswerteten.
“Wir haben uns lieb und bedeuten uns alles”, “Wir verstehen uns und kommen gut miteinander aus”, “Es gibt gelegentlich Meinungverschiedenheiten”, “Wir verstehen uns nicht oft, es gibt häufiig Meinungsverschiedenheiten”, “Unser Verhältnis ist schlecht, es gibt ständig Schwierigkeiten”; die sechste Antwortvorgabe “Wir kümmern uns nicht umeinander” wurde nicht mit einbezogen, weil sie auf einer anderen Dimension liegt. Die wenigen Befragten, die diese Antwort wählten (1986 elf in bezug auf Väter, drei in bezug auf Mütter), wurden nicht in die Auswertung einbezogen.
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Voltmer, K., Klingemann, HD. (1993). Fernsehen und Familie. In: Oswald, H., Süß, KU. (eds) Medienumwelt im Wandel. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05415-3_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05415-3_9
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
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