Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit versuchte in einem ersten Zugriff auf die Institution Jugendarrest, seine historische Entstehung, die gegenwärtige Praxis seiner Handhabung und die mit dem Jugendarrest zusammenhängenden rechtspolitischen Kontroversen in der Jugendstrafrechtspflege darzustellen. Im Anschluß an neuere systemtheoretische Modelle wird das Jugendstrafrecht als Überschneidungsbereich interpretiert, der durch die Verschränkung pädagogischer und juristischer Imperative besonders gekennzeichnet ist. Die spezifische Charakteristik des Jugendarrests in diesem Überschneidungsbereich zeigt sich in der institutionellen und organisatorischen Mittelstellung zwischen eher der Erziehung und eher der Strafe und Sühne verpflichteten Einrichtungen. In einem rechtlichen und kriminalpädagogischen Sinne steht der Jugendarrest als Zuchtmittel mit der Absicht, straffälligen Jugendlichen eine abschreckende Warnung, einen ’Denkzettel’ und Einsicht in ein Fehlverhalten zu vermitteln, zwischen Erziehungsmaßregeln und Jugendstrafe. Als kurzer Freiheitsentzug kann er nicht mehr als nur ’ambulante’ Sanktion und Maßnahme, aber auch noch nicht als Jugendstrafe gelten. Durch diese Mittelstellung ist er wie es der Bundesgerichtshof in einem Beschluß von 1963 festgeschrieben hat als eine Sanktion sui generis ausgezeichnet: Er “enthält in sich sowohl Elemente der Strafe als auch der Erziehung. Er ist ein kurzfristiger Freiheitsentzug mit sühnendem und zugleich erzieherischem Charakter.”
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Keiner, E. (1989). Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse. In: Jugendarrest. Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05413-9_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05413-9_9
Publisher Name: Deutscher Universitätsverlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-05414-6
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