Zusammenfassung
In diesem Lob auf menschlichen Erkenntnisdrang sind für die erkennende Tätigkeit drei Metaphern gebraucht: das Erfassen und Erhaschen des Unscheinbaren, das Erklimmen des Gipfels, das Durchdringen des Harten. Diese Dreiheit umfaßt nicht alle Bilder, die der Sprache zur Veranschaulichung der Wahrheitsfindung zur Verfügung stehen. Aber sie nennt als letzte penetrat, das uns hier angeht, weil es mit der Vorstellung von Oberfläche und Tiefe zu tun hat. Diesem Bild liegt der Gedanke zugrunde, daß die Wahrheit verborgen oder vergraben und nicht jedem ohne weiteres zugänglich ist. Die Erkenntnis ist an bestimmte persönliche Voraussetzungen gebunden: die Schärfe des geistigen Werkzeugs und die Beharrlichkeit der Bemühung.
Vadit enim sacer viri eruditi animus liber, solutus nullisque coercitus metis et quacumque rerum natura patet, vagatur; nec terras et maria solum, sed ridera ipsa cognatosque caelos pererrat; non tenuissima effugiunt ipsum, non altissima inaccessa Bunt, non densissima resistent; comprehendit, exuperat, penetratque cuncta.
Rudolf Agricola
In laudem philosophiae et reliquarum artium oratio (Humanismus u. Renaissance in den deutschen Stâdten u. an den Univ.
ed. H. Rupprich, Leipz. 1935, S. 166).
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Glasser, R. (1975). Das Eindringen. In: Über den Begriff des Oberflächlichen in der Romania. Abhandlungen der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, vol 54. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05372-9_4
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