Zusammenfassung
Menschliche Erkenntnis gründet auf unserer sinnlichen und gesellschaftlichen Erfahrung vor allem während der Kindheit. Dort entstehen die unentbehrlichen Vorurteile (die wir nur bei anderen negativ werten) für unser Wissen und Handeln, „und das Vorurteil, wie sein Name wohl bezeichnet, ist ein Urteil vor der Untersuchung“138. Die dort empfangenen Bilder empfinden wir als Vorbilder und Ordnungsmuster, die wir in Wortbilder (= Metaphern = hinüber tragen = übersetzen) umwandeln139. Sie formen das Vorverständnis für unser Verstehen; daher ist das Bildhafte allgegenwärtig140. Wir können die Bilder zwar verschleiern, aber nicht „abhängen“. Jede sprachliche Äußerung hat einen Erlebniskern, jede Sprache einen gemeinsamen Kern; nur dadurch „bedeutet“ Sprache, nur dadurch „bedeutet“ Recht. Wenn die Bilder auseinanderdriften, kann ein freiheitliches Recht die Kluft nicht überbrücken.
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Literatur
Goethe, Die Newtonische Optik I 30. Dazu Schöne, Goethes Farbentheologie (oben N. 56).
Winter, Transcendental Nonsens (oben N. 73) 1211.
Vgl. Werbick, Bilder sind Wege, 1992; Esser, Vorverständnis und Methodenwahl, 1970.
Gen. 1, 1.
Lk. 1, 2.
Lk. 4, 20.
Heller, Rechtsvergleichung und Verfassungsrecht, FS Schwind, Wien 1993, S. 147, 155.
Eugen Ehrlich, Die Erforschung des lebenden Rechts (oben N. 35) 123.
Goethe, Entwurf einer Farbenlehre V 716.
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Goethe, Entwurf einer Farbenlehre V 754.
vgl. Sukale, Denken, Sprechen und Wissen, 1988.
Winkler, Bild und Gleichnis, Christ in der Gegenwart 45 (1993) 86; Dreher, Der Mensch zwischen Anschauung und Abstraktion, Schriftenreihe des Instituts für Konfliktforschung, Heft 8, 1982, S. 14.
Kugler, Kleine Schriften I, S. 49.
Heinrich und Margarethe Schmidt, Die vergessene Bildersprache christlicher Kunst, 1981.
Berkey v. Third Ave. Ry. Co., 224 N. Y. 84, 94, 155 N. E. 58, 61 (1926).
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A. a. 0. 810.
Vgl. deren bildhafte Umschreibung bei Paulus, 1 Kor. 12, 12–22.
Winter, Transcendental Nonsense (oben N. 73) 1162.
Großfeld/Wessels, Zeit, ZvglRWiss 4 (1990) 498.
Summa Theologicae, 13.Untersuchung, 1.Art.
Winter, Transcendental Nonsense (oben N. 73) 1162.
Winter 1214.
Winter 1227.
Winter 1230.
Cover, The Supreme Court, 1982 Turn - Foreword: Nomos and Narratives, Harv. L. R. 97 (1983) 4, 5.
Winter, Transcendental Nonsense (oben N. 73) 1168.
Gordon, Law and Ideology, Tikkun, Bd. 3, Nr. 1, S. 14, 16.
Cohen (oben N. 154).
Winter, Transcendental Nonsense (oben N. 73) 1164.
Winter 1236.
Vgl. Ex. 20, 4; Dt. 5, 6–21.
Ex. 33, 11.
Kor. 13, 12.
Leicht verändertes Zitat von Jesaja 52, 15.
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Grossfeld, B. (1995). Bildwelt. In: Bildhaftes Rechtsdenken. Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, vol 336. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05337-8_8
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