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Sprachspiel und Kindersprache

Wittgensteins „Philosophische Untersuchungen“ in pädagogischer Relevanz

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Wortschatzuntersuchung: Das normale Kind

Part of the book series: Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen ((FOLANW,volume 2682))

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Zusammenfassung

Neueren Forschungen über die Sprachphilosophie Ludwig Wittgensteins ist zu entnehmen, daß dessen Theorie des „Sprachspiels“ im Tractatus logicophilosophicus nur angedeutet ist. Wittgenstein intendiert noch eine „ideale“ Sprache auf mathematischer Basis, die sich zur empirischen Welt und deren Sprache, der „Alltagssprache“, im Sinn einer Abbildtheorie verhält: „Im ‚Traktat‘ beherrscht der Abbildungsgedanke die gesamte Philosophie Wittgensteins. Alle Analysen konzentrieren sich auf die Frage, wie die Sprache die Abbildfunktion adäquat erfüllen kann. Die Welt mit ihrem logischen Gerüst soll in den Blickpunkt kommen“1). Nicht die Welt schreibt der Sprache ihre Bedeutung vor, sondern die Sprache ist das Primäre, von dem aus die Welt sich strukturiert. Dieses Primat der Sprache vor der Materialität der Welt spricht aus dem Diktum des Tractatus: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt ... Daß die Welt meine Welt ist, das zeigt sich darin, daß die Grenzen der Sprache (der Sprache, die allein ich verstehe) die Grenzen meiner Welt bedeuten“ (T 5.6–5.62). In diesem Sinn beschließt Wittgenstein den Tractatus: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muß man schweigen“ (T 7). Das Ende der Sprache bedeutet das Ende der Welt. Es bedeutet logisch auch den Abschluß dieses Buches Wittgensteins.

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Brose, K. (1977). Sprachspiel und Kindersprache. In: Wortschatzuntersuchung: Das normale Kind. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 2682. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05303-3_2

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