Zusammenfassung
Abgesehen von dem sehr späten Villenkomplex des Paolo Giovio waren es also weniger die realen Bauten, durch die die Humanisten jenes Anspruchsniveau konstituierten, auf das sich die Künstler beziehen konnten, als sie daran gingen, die für ihren Berufs stand spezifischen Formen anschaulicher Repräsentation zu entwickeln, sondern eher literarische Fiktionen. Ludovico Ariosto, der sein auf einem um 1525 erworbenen Grundstück erbautes Haus in der Contrada di Mirasole in Ferrara mit der Inschrift „Parva sed apta mihi“ versehen hatte, gibt die naheliegende ,ökonomische‘ Begründung dafür54: Wie aus einem „ricordo“ des Ariost-Sohnes Virginio hervorgeht, antwortete der Dichter auf die Frage, warum er, der in seinen Dichtungen so viele prächtige Paläste dargestellt habe, sich selbst mit einem so bescheidenen Haus begnüge: „que faceva quelli belli senza denari.“55
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Schwarz, HP. (1990). „Non visse da pittore, ma da principe“: Zur Funktion des Künstlerhauses in der frühen Künstlertheorie. In: Das Künstlerhaus. Schriften des Deutschen Architekturmuseums zur Architekturgeschichte und Architekturtheorie. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05290-6_3
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