Zusammenfassung
Die häufig gehörte Resignation ärztlicher Kollegen über die mangelnde Bereitschaft ihrer Patienten, bei entsprechenden Indikationen, speziell auch bei Fettstoffwechselstörungen, sich mehr zu bewegen und Sport zu betreiben, hängt nicht zuletzt damit zusammen, daß solche Empfehlungen im allgemeinen, mangels hinreichenden sportmedizinischen Wissens, aufgrund der bisher fehlenden Ausbildung in der Sportmedizin an den Universitäten, allzu pauschal gegeben werden. Mit allgemeinen Empfehlungen, wie: bewegen Sie sich mal wieder, treiben Sie Sport, kann der Patient, der bisher nie Sport betrieben hat, wenig anfangen. Darüber hinaus wird allzu häufig nur das „Allheilmittel“ Joggen empfohlen, auch für Patienten, die aufgrund von Übergewicht und/oder Gelenkbeschwerden überhaupt nicht joggen können oder noch nie im Leben gelaufen sind und die möglicherweise aufgrund ihrer Mentalität viel lieber ganz andere Sportarten betreiben würden. Die meisten Männer sind beispielsweise durch Spielsportarten viel besser motivierbar als durch Langlaufen. Hinzu kommt, daß häufig die „Apotheke“ fehlt, in der das „Medikament Sport“ abgeholt werden kann. Der Arzt sollte daher detaillierte Empfehlungen geben, die die individuellen Bedürfnisse, Voraussetzungen und Neigungen des Patienten so weit als möglich berücksichtigen. Am günstigsten ist es, wenn man Patienten gleichzeitig mit der Empfehlung zum Sport eine Adressenliste über gesundheitsorientierte Aktivitäten in Volkshochschulen, Sportvereinen bzw. bei Kombination von Fettstoffwechselstörungen mit bereits eingetretener schwerer koronarer Herzkrankheit die Anschrift einer ambulanten Herzgruppe mitgeben kann.
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Rost, R. (1992). Praktische Empfehlung zur körperlichen Aktivität für den Patienten mit Fettstoffwechselstörungen. In: Bewegungstips bei erhöhten Blutfettwerten. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05260-9_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-05260-9_10
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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