Zusammenfassung
Strategische Verhaltensweisen, die einen potentiellen Konkurrenten zum Verzicht auf Markteintritt bewegen sollen, können in zwei Modellklassen unterschieden werden.
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Literatur
Rasmusen definiert die in diesem Zusammenhang relevanten Begriffe folgendermaßen: 1. “In a game of incomplete information, Nature moves first and is unobservable by at least one of the players. Otherwise the game is one of complete information.” 2. “In a game of symmetric information, a player’s information set at (1) any node where he chooses an action, or (2) an end node contains at least the same elements as the information sets of every other player. Otherwise the game is one of asymmetric information.” 3. “In a game of perfect information each information set is a singleton. Otherwise the game is one of imperfect information.” Rasmusen, Eric, Games and Information, Oxford/ Cambridge (Mass.) 1989, hier S. 51–54 Gemäß diesen Definitionen sind die in dieser Arbeit skizzierten informationsökonomischen Ansätze stets durch unvollständige und asymmetrische Information charakterisiert. (Spiele mit unvollständiger Information sind grundsätzlich auch durch unvollkommene Information gekennzeichnet. Spiele mit unvollständiger Information schließen jedoch nicht zwangsläufig asymmetrische Information ein oder vice versa.) Die nachfolgend dargestellten Modelle werden - der Einfachheit halber - als Ansätze mit unvollständiger Information bezeichnet.
Im spieltheoretischen Modell handelt es sich um die Entscheidung auf der ersten Stufe.
Das zu entwickelnde Modell geht auf Milgrom, Paul/Roberts, John, Limit Pricing and Entry under Incomplete Information: An Equilibrium Analysis, Econometrica, Vol. 50 (1982), No. 2, S. 443–459, zurück. Vgl. auch Fudenberg, Drew/Tirole, Jean, Dynamic Models of Oligopoly, Chur/ London usw. 1986, S. 63–71
Vgl. Fudenberg, Drew/ Tirole, Jean, Noncooperative Game Theory for Industrial Organization: An Introduction and Overview, in Schmalensee, R./Willig, R. (Hrsg.), Handbook of Industrial Organization, Vol. 1, Kapitel 5, S. 259–327, hier S. 304–306
Im folgenden werden nur die ersten beiden Gleichgewichtsarten betrachtet.
Tatsächlich läßt sich ein Kontinuum von Gleichgewichten begründen. Die hier angesprochene Lösung erscheint jedoch “am vernünftigsten”. Vgl. Fudenberg, D./Tirole, J., Noncooperative Game Theory, a.a.O., hier S. 310
Vgl. Milgrom, P./Roberts, J, a.a.O., hier S. 449
Vgl. Roberts, John, A Signalling Model of Predatory Pricing, in: Morris, D.J./ Sinclair, P.J. u.a. (Hrsg.), Strategic Behavior and Industrial Competition, Oxford 1986, S. 75–93
Vgl. Harrington, Joseph, Oligopolistic Entry Deterrence under Incomplete Information, Rand Journal of Economics, Vol. 18 (1987), No. 2, S. 211–231; vgl. auch das um Werbung erweiterte Modell von Bagwell, Kyle/Ramey, Garey, Advertising and Limit Pricing, Rand Journal of Economics, Vol. 19 (1988), No. 1, S. 59–71
Dies gilt offenbar vor allem für neu zu gründende Unternehmen. Vgl. z.B. Hunsdiek, Detlef, Unternehmensgründung als Folgeinnovation, Schriften zur Mittelstandsforschung Nr. 16 NF, Stuttgart 1987
Vgl. Telser, Lester, Cutthroat Competition and the Long Purse, Journal of Law and Economics, Vol. 9 (1966), No. 2, S. 259–277 sowie die strikter formulierte spieltheoretische Version von Benoit, J., Financially Constraint Entry in a Game with Incomplete Information, Rand Journal of Economics, Vol. 15 (1984), No. 3, S. 490–499
Angelehnt an Fudenberg, Drew/Tirole, Jean, A “Signal-Jamming” Theory of Predation, Rand Journal of Economics, Vol. 17 (1986), No. 3, S. 366–376, insbesondere S. 373–375 sowie Tirole, Jean, Industrial Organization, Cambridge (Mass.)/London 1988, hier S. 377–379
Vgl. Gale, Douglas/Hellwig, Martin, Incentive-Compatible Debt Contracts: The One-Period Problem, Review of Economic Studies, Vol. 52 (1985), S. 647–664
Vgl. Poitevin, Michel, Financial Signalling and the “Deep-Pocket” Argument, Rand Journal of Economics, Vol. 5 (1989), No. 1, S. 26–40
Vgl. Salop, Steven, Strategic Entry Deterrence, American Economic Review, Papers and Proceedings, Vol. 69 (May 1979), S. 335–338, hier S. 335/336
Angelehnt an Dixit, Avinash, Recent Developments in Oligopoly Theory, American Economic Review, Papers and Proceedings, Vol. 72 (May 1982), S. 1217, hier S. 13–15
Im Falle eines Konflikts sind die Kosten für die Bindung B bereits in GWA enthalten, da die aus der Bindung resultierende Option genutzt wird.
Vgl. zu den folgenden Ausführungen die Orginalarbeiten von Spence, Michael, Investment and Oligopolistic Pricing, Bell Journal of Economics, Vol. 8 (1977), No. 2, S. 534–544 sowie die verbesserten Ansätze von Dixit, Avinash, A Model of Duopoly Suggesting a Theory of Entry Barriers, Bell Journal of Economics, Vol. 10 (1979), No. 1, S. 20–32 und Dixit, Avinash, The Role of Investment in Entry-Deterrence, Economic Journal, Vol. 90 (1980), No. 1, S. 95–106. Vgl. auch das Modell von Ware, Roger, Sunk Costs and Strategic Commitment: A Proposed Three Tier Stage Equilibrium, Economic Journal, Vol. 94 (1984), No. 2, S. 370–378
Die folgenden Ausführungen basieren auf dem Modell von Dixit, Avinash, The Role of Investment in Entry-Deterrence, a.a.O. und Dixit, Avinash, A Model of Duopoly Suggesting a Theory of Entry Barriers, a.a.O.
Die zu ziehenden Schlußfolgerungen sind nicht auf eine Kostenfunktion dieses Typs begrenzt. Vgl. Dixit, Avinash, The Role of Investment in Entry Deterrence, a.a.O.
Bei unvollkommener Information sind die Schlußfolgerungen ähnlich. Statt der Schaffung übermäßiger Kapazitäten können bei unvollkommener Information allerdings sogar Überschußkapazitäten für das ansässige Unternehmen von Vorteil sein. Vgl. Aryan, Lanny, Sunk Capacity Costs, Long-run Fixed Costs and Entry Deterrence Under Complete and Incomplete Information, Rand Journal of Economics, Vol. 17 (1986), No. 1, S. 105–121
Vgl. zu diesem Punkt Eaton, B./Lipsey, Richard, Exit Barriers are Entry Barriers: The Durability of Capital as a Barrier to Entry, Bell Journal of Economics, Vol. 10 (1980), No. 2, S. 723–729
Die Messung von Sunk Costs wird im empirischen Teil ausführlich diskutiert.
Vgl. etwa Schwalbach, Joachim, Strategisches Verhalten in der Titandioxidindustrie, Zeitschrift für Betriebswirtschaft, 54. Jg. (1984), Heft 4, S. 388–399
Vgl. zur ausgiebigen Erörterung im Zusammenhang mit Markteintritt Hay, D.A., Sequential Entry and Entry-Deterring Strategies in Spatial Competition, Oxford Economic Papers, Vol. 28 (1976), No. 2, S. 240–257
Vgl. Hotelling, Harold, Stability in Competition, Economic Journal, Vol. 39 (1929), No. 1, S. 41–57
Vgl. zu den folgenden Ausführungen Prescott, Edward/Visscher, Michael, Sequential Location Among Firms with Foresight, Bell Journal of Economics, Vol. 9 (1978), No. 2, S. 378–393
Vgl. z.B. Schmalensee, Richard, Entry Deterrence in the Ready-to-eat Breakfast Cereal Industry, Bell Journal of Economics, Vol. 9 (1979), No. 1, S. 305–327
Vgl. Saloner, Garth, Predation, Mergers and Incomplete Information, Rand Journal of Economics, Vol. 18 (1987), No. 2, S. 165–186
Vgl. Roberts, J., A Signalling Model of Predatory Pricing, a.a.O. oder Abschnitt 2.1. 1. 1.
Das nachfolgend skizzierte Modell geht zurück auf Fudenberg, Drew/Tirole, Jean, A Theory of Exit in Duopoly, Econometrica, Vol. 54 (1986), No. 4, S. 943960
Die Einführung dieses Gutes hat keine Konsequenzen für die Schlußfolgerungen des Modells; sie zeigt aber, daß das Modell nicht auf den Fall eines einzigen Inputguts beschränkt ist.
Ein Beispiel möge den Sachverhalt verdeutlichen: Die von der Auslastung unabhängigen Kosten bei Betrieb eines Flugzeugs oder LKWs stellen Fixkosten dar. Ist die Überführung eines Flugzeugs oder eines LKWs auf eine andere Route (bzw. anderen Markt) ohne Transferkosten möglich, so fallen keine Sunk Costs an.
Die Prämisse der linearen Grenzkosten für die Inputproduzenten schließt eine beliebige Ausdehnung ihrer Outputs nicht aus. Der integrierende Duopolist könnte sich daher streng genommen stets mit der Akquisition eines einzigen Inputproduzenten begnügen. Auf die Einschränkung m =1 soll jedoch verzichtet werden, da eine “große” Ausdehnung der Produktion zu konstanten Grenzkosten nicht plausibel ist.
Der Exkurs ist zum Verständnis der weiteren Argumentation, die auf Seite 78 fortgesetzt wird, nicht unbedingt erforderlich.
Vgl. Anhang Al
Der analytische Vergleich der Preise wird in Anhang A2 vorgenommen.
Vgl. Anhang A3
Durch eine entsprechende Manipulation des Ausdrucks für GdF in Anhang A2 (A2.3) kann dies gezeigt werden. Graphisch entspricht dies einer drastischen Verschiebung der Reaktionsfunktionen, so daß die Reaktionsfunktion des Unternehmens 1 bei jedem Output über der von Unternehmen 2 liegt. Es existiert dann kein Schnittpunkt mehr.
Vgl. Anhang A4
Vgl. Anhang A5
Vgl. Anhang A6
Vgl. zum Nachweis Anhang A7
Es läßt sich zeigen, daß bei geringen n die gleichen Schlußfolgerungen gelten wie bei Akquisitionskosten in Höhe von AK1. Bei großen n dagegen muß eine Integration auch bei vertikaler Produktionsrelation nicht zwangsläufig vorteilhaft sein.
Gilt für alle m = 1.
Vgl. zur vollständigen Charakterisierung eines Spiels vom Prisoner’s Dilemma-Typ z.B. Friedman, James, Game Theory With Applications to Economics, New York/Oxford 1986, hier S. 69–70
Vgl. Anhang A8 zur Ermittlung des Gewinns GdVV für den Fall vertikaler Integration beider Unternehmen
Die Entscheidung zur Desintegration kann als Dilemmasituation aufgefaßt werden, da jedes Unternehmen die Desintegration des Konkurrenten und damit dessen Austritt im Gegensatz zu einem symmetrischen, nicht-integrierten Duopol mit den Gewinnen Gu vorziehen wiirde. Bei Annahme von nicht-kooperativem Verhalten ohne die Möglichkeit zu Absprachen kann es zu anderen Lösungen kommen.
Dieses Gleichgewichtskonzept geht zurück auf Selten, Reinhard, Spieltheoretische Behandlung eines Oligopolmodells mit Nachfrageträgheit, Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Jahrgang 12 (1965), Heft 2, S. 301–324, Heft 4, S. 667689 und Selten, Reinhard, Reexamination of the Perfectness Concept for Equilibrium Points in Extensive Games, International Journal of Game Theory, Vol. 4 (1975), S. 25–55.
Gn_m und Gn ergeben sich aus den Angaben A7.1 und A6.1 im Anhang
Vgl. Anhang A9
Vgl. dazu das Beispiel in Anhang A9
Vgl. dazu die Ausführungen in Abschnitt 2.2.2.2.3.
Die folgende Skizzierung von Ansätzen zur Erklärung der vertikalen Integration erhebt nicht den Anspruch einer unfassenden Darstellung.
Diese Zusammenhänge diskutieren bereits Machlup, Fritz/ Taber, Martha, Bilateral Monopoly, Successive Monopoly, and Vertical Integration, Economica, Vol. 27 (1960), No. 106, S. 101–119
Vgl. Vernon, John/ Graham, Daniel, Profitability of Monopolization by Vertical Integration, Journal of Political Economy, Vol. 79 (1971), No. 5, S. 924–925
Die Schwierigkeiten, die Wohlfahrtswirkung in Abhängigkeit bestimmter Charakteristika der Marktstruktur und der Nachfragefunktionen eindeutig zu bestimmen, zeigen Schmalensee, Richard, A Note on the Theory of Vertical Integration, Journal of Political Economy, Vol. 81 (1973), No. 2, S. 442–449 und die Simulationsrechnungen von Warren-Boulton, Frederic, Vertical Control with Variable Proportions, Journal of Political Economy, Vol. 82 (1974), No. 4, S. 783802
Vgl. Arrow, Kenneth, Vertical Integration and Communication, Bell Journal of Economics, Vol. 6 (1975), No. 1, S. 173–183
Vgl. z.B. Williamson, Oliver, The Economic Institutions of Capitalism, New York/ London 1985, insbesondere Kapitel 4–6
Neben der steigenden Marktmacht des Anbieters liegt auch in der Verdrängung des Konkurrenten ein positiver Aspekt, sofern die Industrie durch ein natürliches Monopol charakterisiert ist.
Vgl. Williamson, Oliver, The Vertical Integration of Production: Market Failure Considerations, American Economic Review, Vol. 61 (March 1971), S. 112–123 und Williamson, Oliver, Assessing Vertical Market Restrictions, University of Pennsylvania Law Review, Vol. 127, S. 953–993
Vgl. Bork, Robert, Vertical Integration and Competitiveness, in: Weston, J. Fred/Peltzman, Sam (Hrsg.), Public Policy Towards Mergers, Pacific Palisades (Ca.), S. 139–149
Ist die Qualität der Unternehmen dagegen unterschiedlich, so kann der potentielle Eindringling z.B. von eigenen niedrigeren Kosten überzeugt sein, so daß der Austritt auch einen Eintritt nach sich ziehen kann. Die simultane Steuerung des Mobilitätsverhaltens des aktuellen und des potentiellen Konkurrenten kann dann nicht gelingen.
Es sei erneut darauf hingewiesen, daß die Variablen mit Sunk Cost-Anteilen damit keineswegs erschöpft sind. Man denke z.B. an die Variable “Werbung”.
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Posselt, T. (1993). Strategische Interaktion und die Bestimmung des Mobilitätsverhaltens. In: Mobilitätsverhalten von Unternehmen. Neue betriebswirtschaftliche Forschung, vol 115. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05161-9_2
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