Zusammenfassung
Die Außenuntersuchungen führte ich mit eifriger Hilfe von Forstkandidat Seibt aus. Die Stammanalysen bearbeitete Forstkandidat Mendte selbständig, zum Teil unterstützt von Forstreferendar Dr. Richter. Die Bodenuntersuchungen wurden von Professor Hesselman in Stockholm, Professor Albert und Regierungsrat Behn von der Biologischen Reichsanstalt für Landwirtschaft und Forstwesen bereitwilligst übernommen. Die Bearbeitung des Reviers erfolgte in engem Zusammenwirken mit dem sächsischen Forsteinrichtungsamt, Oberförster Krutzsch. Nach Vereinbarung wurden von mir hauptsächlich die bodenkundlichen und physiologischen Teilfragen bearbeitet, während Krutzsch die ertragskundlichen Ergebnisse selbständig veröffentlichen wird.
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Literatur
Der Stand von 1912 ist mit den früheren nicht vergleichbar, da ein Teil der älteren Bestände nur zu einem Drittel noch mit alten Bäumen bestockt ist. Diese Verjüngungsklassen hätten entweder als Verjüngungsklassen ausgeschieden werden oder mit Bruchteilen der Fläche der Altholzklasse, mit Bruchteilen — je nach dem tatsächlichen Befund — der Jungholzklasse (1–20jährig) zugewiesen werden müssen. Es würde sich dann ein niedrigeres mittleres Alter errechnen.
Bei dieser Überschlagsberechnung wurden die Schlußangaben der Einzelflächen jeden Bestandes (ohne Rücksicht auf die Größe der Fläche) addiert und durch die Zahl der Flächen dividiert.
In einem Teil dieses Bestandes liegt in etwa 70 cm Tiefe unter dem Sand eine starke Tonschicht.
Wie überall in dieser Arbeit, so ist auch hier die Massenangabe der Tafel um 20% Rinden- und Aufbereitungsverlust gekürzt worden, entsprechend den Vorschriften des sächsischen Forsteinrichtungsamtes.
Die neue Arbeit von Albert (Z. f. F. u. J. März 1925) konnte nicht mehr verwertet werden.
In J. 15b ist Ton — anscheinend zusammengeschwemmte alluviale Ablagerungen — in geringer Tiefe gefunden.
In diesem Sandergebiet fand ich in Krakau J. 31 100 m südlich von J. 3–4 ebenfalls Ton in 1 m Tiefe.
So haben die geologisch gleichen Sande von Chorin nach Albert (1) nur die Hälfte bis Zweidrittel des Feinerdegehalts, vor allem in den oberen Schichten.
Nach Vogel v. Falkenstein 1913 oben 1,5 unten 0,9%, also ein Viertel der Werte von Bärenthoren!
Auch die neue Arbeit von Albert (März 1925) bestätigt durchaus diese Ansicht.
Später wird gezeigt werden, daß auch in Eberswalde die Kiefernnaturverjüüngung sich auf bestimmte Sandböden beschränkt und bei der Annäherung an die Geschiebelehmteile eine strenge geologische Grenze findet.
Die Förster der anschließenden Teile der Oberförsterei Serno können nicht einmal die Beeren fülr den eigenen Hausgebrauch in ihren Revieren ernten, sondern müssen ihn von den auf der Endmoräne gelegenen Förstereien der Oberförsterei beziehen.
Die bessere Entwicklung der Oberflächenwurzeln in Bärenthoren ist nach meinen neuen vergleichenden Wurzeluntersuchungen in den Nachbarrevieren nur eine Folge der stärkeren Belichtung. Bei gleichem Lichtzutritt bilden sich auf denselben Böden der Nachbarreviere auch ganz dieselben Wurzelformen. Einzelheiten später.
Die meisten dieser Blumen sind freilich bei gleicher Lichtung auch auf den besseren Böden der Nachbarreviere in ähnlichem Maße vorhanden.
Von der Birke, die Herr v. Kalitsch künftig als Unterbau in die lichteren Stangenorte einbringen will, verspreche ich mir allerdings bei dem großen Lichtbedüürfnis dieser Holzart keinen Erfolg.
Bei Beetversuchen gelang es, die Heide auch auf besten Lehmböden, nur durch Jäten der übrigen Unkräuter zu bestem Wachstum zu bringen.
Nach Angaben von Albert 1914.
Geschlossene Naturverjüngung, lebende Bodendecke verschwunden.
Sehr guter Boden, nach der Analyse 11% Teile von 0,02–0,002 mm, 63% kleiner als 0,002, also der doppelte Feinerdegehalt des Durchschnitts.
Säuregrad pH 7 ist neutral, 7–0 sind sauer, über 7 basisch (Wiedemann).
Gerade J. 16a ist im Vergleich zu Krakau 37 von Möller und Albert als besonders hervorstechendes Beispiel der Wirkung der Bodenpflege in Bärenthoren behandelt worden. Meine Zuwachsuntersuchungen bestätigen das negative Ergebnis von Hesselman (Wiedemann), s. S. 58.
Gesamtstickstoff.
Ammoniakstickstoff.
Nitratstickstoff.
Nitratstickstoff nach Zusatz von Infektionserde.
Die untersuchten Stellen von J. 42, 43 haben eine vom übrigen Revier ganz abweichende Geologie. Sie liegen in einer Mulde zwischen zwei Hügeln von Geschiebepackung. In dieser Mulde treten 200 m westlich (J. 54) tonig-steinige Abschlämmmassen an die Oberfläche. Fast das ganze übrige Revier dagegen liegt auf Sanden. Der Einfluß der abweichenden Geologie auf den Humuszustand und derjenige des Farnkrauts (Pteridium, Probe 28) bzw. der Jungeichen (Probe 29, 30) bzw. der Reisighaufen (Probe 26, 27) sind ohne weitere Untersuchung sehr schwer voneinander zu trennen (Wiedemann).
J. 14 hat nach Albert 49% Feinsand und Feinerde, den weitaus höchsten Wert aller Proben (Wiedemann).
Auch von den von Regierungsrat Behn untersuchten 9 Humusproben zeigte keine Nitrifikation (Wiedemann).
J. 26, 27, 37 sind Sander, in denen Tiefbohrungen stellenweise Geschiebelehm in 1–2 m Tiefe unter der oberen Sandschicht feststellten (Wiedemann).
Der Höchstwert 4,48% Humus fand sich z. B. in einem Altholz mit Naturverjüngung des Nachbarreviers Serno.
Alte Feldfläche.
Diese Art der Berechnung der „Standortsgüte“ ist zurzeit allgemein wenn sich auch manche berechtigte Bedenken erheben, da auch Faktoren, die vom Boden und vom Bodenzustand unabhängig sind, auf das Höhenwachstum einwirken. Gerade die folgenden Ergebnisse von Bärenthoren zeigen, daß z. B. die Kronenpflege wenigstens zeitweise das Höhenwachstum und damit die „Standortsbonität“ verschieben kann, ohne daß der „Standort“ in erkennbarer Weis& geändert wird.
Mitteilung von Oberförster Krutzsch.
Nach unkontrollierbaren Arbeiteraussagen sollen in Kr. 37 früher von unbeaufsichtigten Selbstwerbern durchforstungsweise die größten und besten Stämme herausgehackt worden sein. Außerdem ist Bärenthoren J. 16 nach dem äußeren Bilde von Jug end an viel weitständiger erwachsen (starke Astknoten und Aststümpfe fast bis zum Boden).
Der größere Bonitätsunterschied, den Mö 11 er errechnet hat, ergab sich nur dadurch, daß er für die beiden Vergleichsbestände verschiedene Ertragstafeln anwandte, von denen die für Krakau verwendete (Schwappach 1896) für dieselbe Bonität wesentlich größere Höhen verlangt, als die für Bä,renthoren verwandte (Schwappach 1908), und daß die Alter beim Vergleich mit der Tafel um 2 Jahre zugunsten von Bärenthoren verschoben sind (Bärenthoren 56 als 55jährig gerechnet, Krakau 59 als 60jährig).
Berechnet aus Alter und Höhe nach Schwappach 1896.
Stammzahl je Hektar mal Zuwachs des Mittelstammes (Näherungswert).
In 14k kommt zu dieser Leistung der Altbäume noch der Zuwachs des Buchenunterbaues, in 26a, 36b, 37b derjenige des Kiefernanfluges (vgl. Tafel 10).
Nach Abzug von 20% Aufbereitungsverlust von Tafelwert. Wie oben erörtert, wird bei allen folgenden Vergleichen des Schaftmassenzuwachs mit der Tafel angenommen, daß der Zuwachs an Schaftmasse ohne Rinde etwa dem tafelmäßigen Gesamtmassenzuwachs (einschließlich Rinde und Aufbereitungsverlust) abzüglich 20% entspricht.
Höhenbonität des Jungwuchses unter Schirm berechnet aus geschätzter Mittelhöhe und Dauer des Verjüngungszeitraumes.
Bonität der Kahlschlagkultur eingesetzt nach den Stammanalysen der Althölzer und alten Akten.
Vgl. kartographische Aufnahme Tafel 22.
Vgl. kartographische Aufnahme Tafel 21 (50B).
Diese allmähliche Senkung der Bonität mit steigendem Alter ist eine allgemein zu beobachtende Erscheinung auch in anderen Revieren.
Nach Scheidemantel (50) war vor 1884 in Bärenthoren ein viel stärkerer Überhalt — von 60–80 Stämmen je Hektar — üblich, den er aber aufs schärfste bekämpfte.
Das Revier hatte vor dem Kriege einen vorzüglichen Stand an Rehwild, vor allem aber an Rotwild (etwa 1 Stück auf 10 ha).
Nach Forstmeister a. D. Sachtler und Waldarbeiteraussagen sollen außerdem die Anflugkiefern infolge ihrer schwachen Bewurzelung und übermäßigen Schlankheit unter Schnee ganz auffallend leiden.
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Wiedemann, E. (1925). Bärenthoren. In: Die praktischen Erfolge des Kieferndauerwaldes. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-05098-8_3
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