Zusammengefaßte Darstellung der bisherigen Befunde

Zusammenfassung

Die pathologisch — anatomischen Veränderungen im Knochen während der SUDECK — Dystrophie sind uns durch die Arbeiten von RIEDER, POMMER, CHIARI, HERFAHRT, FRIEDL und SCHINZ, ROUX, EXNER, REMÉ, MAURER, FREUDIGER u.a. (nach BLUMENSAAT) bekannt. Diese histologischen Befunde lassen sich dahin zusammenfassen, daß etwa 8 Tage nach dem Beginn der Erkrankung neben einer starken Blutüberfüllung der Knochen- und Periostgefäße eine Verschmälerung der Knochenbälkchen, eine Erweiterung der Markräume und der Haversschen Kanäle zu beobachten sind. Diese resorptiven Vorgänge werden durch eine lebhafte Osteoklastentätigkeit ausgelöst, in die sich osteoklastische Riesenzellen einschalten. Die entstehenden Zerfallsräume werden durch mesenchymale Zellreaktionen mit Granulationsgewebe ausgefüllt, gleichzeitig beginnt das Bindegewebe der Haversschen Kanäle und das Retikulum der Markräume zu wuchern. Der reine Abbauvorgang wird nach etwa 4 Wochen durch beginnende Knochenanbauvorgänge infolge Osteoblasten neubildung vermischt. Es entstehen osteoide Säume mit geringer oder ganz fehlender Verkalkungsneigung. Trotzdem überwiegt nach wie vor der Abbau den Anbau.