Zusammenfassung
Grundsätzlich versteht man unter Automatisierung die Befreiung der Menschen von der Ausführung einmaliger oder immer wiederkehrender Verrichtungen und insbesondere seine Loslösung aus der zeitlichen Bindung an dem Rhythmus maschineller und anderer technischer Einrichtungen1). Dieser strenge Begriff läßt sich jedoch auf den heutigen automatisierten Webprozeß noch nicht anwenden. Die „Automatisierung“ in der Weberei stellt vielmehr eine Vervollkommnung der Mechanisierung dar, also gewissermaßen eine Teilautomatisierung, in der nur die wesentlichsten immer wiederkehrenden Verrichtungen des Webers, z.B. Schützen- und Kopswechsel, durch Maschinenarbeit ersetzt werden. Wird in dieser Untersuchung von der Automatisierung des Webprozesses gesprochen, so ist darunter diese Teilautomatisierung zu verstehen.
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Literatur
DOLEZALEK, C.M.: Automatisierung-Automation, VDI Zeitung 98 Nr. 12, 21.4. 1956, S. 563
Im Gegensatz zur Unternehmungsrentabilität,in der auch auBerbetriebliche Gewinne mit in die Rentabilitätsbestimmung eingehen.
MELLEROWICZ, K.: Betriebswirtschaftslehre der Industrie, 3. Aufl. I. Band, Freiburg/Brsg. 1958, S. 209.
RÖSSLE, K.: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 5. Aufl. Stuttgart 1956, S. 240
Im folgenden Kapitel erfolgt streckenweise eine Anlehnung an die entsprechenden Ausführungen in: “Die Rationalisierung in der Weberei” von GREISSINGER, H.F., Dipl.Arb. Nürnberg 1955.
Vergl. hierzu: MAIER, H., a.a.O., S. 10.
Hersteller: Fa. Maxbo AB, Schweden.
Hersteller: Maschinenfabrik Kovo, Prag.
Näheres über die Automatisierung im Vorwerk siehe TERRAHE, E.: “Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Baumwollrohweberei (insbesondere Nesselweberei) gegenüber Ländern mit asiatischem Lohnniveau sowie Ländern mit US-amerikanischer Produktions-und Automationsintensität - Möglichkeiten und Grenzen der Rationalisierung durch Automatisierung -”, S. 17–19.
Vergl. hierzu KUNZE, H.H.: “Praktische Rationalisierung im Industriebetrieb”, Wiesbaden 1953, S. 133.
WEDEKIND, E.: “Der Einfluß der Automatisierung auf die Struktur der Maschinen-und Arbeiterzeiten am mehrstelligen Arbeitsplatz in der Textilindustrie”. Forschungsberichte des Wirtschafts-und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Nr. 631, Köln, Opladen, 1958.
Unter Leistungs-und Strukturdaten fallen die Tourenzahl, der Nutzeffekt, die Stuhl-und Maschinenzuteilung pro Weber und Hilfskraft; im einzelnen sind darunter auch das Kopsgewicht, die Stücklänge, die Fadenbruchhäufigkeit, kurz alle Daten, die für die Stuhlzuteilungen maßgeblich sind, zu fassen.
Vergl. hierzu: “Einführung in das Arbeitsstudium”, Merkblätter des VDT, Sommer 1955.
Vergl. hierzu: “Einführung in das Arbeitsstudium”, Merkblätter des VDT, Sommer 1955.
Bei der Festsetzung dieser sog. Restzeiten, vor allem der Beobachtungszeit, sind auch wirtschaftliche Erwägungen zu berücksichtigen. Die optimale Arbeitsbelastung ergibt sich dabei aus dem Verhältnis von Lohnkosten zu Maschinenkosten. Bei sehr teuren Maschinen und bei niedrigen Arbeitslöhnen liegt der wirtschaftlichste Personaleinsatz bei relativ großen Arbeiterwartezeiten, d.h. eine relativ hohe Überwachungszeit und einem dementsprechend guten Nutzeffekt der Maschine, während andererseits bei hohen Arbeitslöhnen und geringen Kapitalkosten mehr auf eine starke Belastung des Webers geachtet werden muß, um wirtschaftlich zu produzieren.
Dem Verfasser wurde es auf Grund einer Vermittlung der Maschinenfabrik Rüti AG, Zürich, ermöglicht, mehrere Betriebe, in denen eine
Stuhlbedienung pro Weber verwirklicht ist, zu besichtigen. Die bei dieser zusätzlichen Varianten verwandten Daten entsprechen den Angaben dieser Betriebe.
Zu beachten ist, daß dieser effektive Nutzeffekt, der sog. Weberoder auch Leistungsnutzeffekt nicht identisch ist mit dem Sollnutz-grad oder auch Maschinennutzeffekt, wie er sich aus der Berechnung der Vorgabezeit ergibt. Der Leistungsnutzeffekt kann höher ebenso gut auch niedriger liegen als der Sollnutzgrad.
Der höhere Sollverdienst des Automatenwebers kann aus den größeren Anforderungen, die an die Kombinationsgabe und an die Geschicklichkeit des Automatenwebers zu stellen sind, erklärt werden. In vielen Fällen ist er jedoch nur psychologisch zu begründen. Der Weber, der bislang mechanische Webstühle bediente und nunmehr eine doppelt oder dreifach so hohe Automatenzahl bedienen soll, glaubt sich überfordert und verlangt deswegen einen Anreiz in Form eines höheren Lohnes.
Hersteller: Fa. Georg Fischer AG, Schaffhausen (Schweiz), Fa. Maschinenfabrik Rüti AG, Schweiz. Der Verfasser hatte Gelegenheit, beide Systeme in Betrieb zu sehen. Einer der von der Maschinenfabrik Rüti zur Besichtigung vermittelten Betriebe, bei denen einem Weber 60 Automaten anvertraut werden, hat einen Teil seiner Automaten nachträglich mit der automatischen Ladevorrichtung von Rüti ausrüsten lassen. Der Effekt der automatischen Ladevorrichtung besteht in der Einsparung an Kopsaufsteckern, da der Automat direkt aus dem Kopsbehälter mit SchuBgarn versorgt wird. Vergl. hierzu KÜHN, U.: “Wichtige Fortschritte in der Automatenweberei/Der SchuBspulautomat füllt das Webstuhlmagazin”, Melliand Textilberichte 40. Jhg. Heft 7, Juli 1959, S. 743 ff.
Hersteller: Universal Winding Company, Providence USA. Es handelt sich bei dem Unifil-Automaten um einen an den Webstuhl angebauten einspindeligen Schußspulautomaten, der selbsttätig von Kreuzspulen abspult, über einen Spulenwechselmechanismus den neuen Kops in den Webschützen schlägt und dabei die alte Hülse ausstößt. Vergl. hierzu MARSDEN, H.: “Schußspulen auf Automatenwebstühlen” - Der “Unifil-Schußspulapparat”, Melliand Textilberichte 39. Jhg., 4. Heft, April 1958, S. 381 ff.
WALZ, Fr.: “Probleme der Automatenweberei”, Sonderdruck aus “Textil Praxis”, Stuttgart S, 1954, Heft 2, 159, S. 163.
Siehe hierzu auch die Ausführungen über die Abschreibungen auf 5.106 ff.
Diese Angaben stammen vor allem aus dem vom Verfasser begründeten Kreis für textilwirtschaftlichen Erfahrungsaustausch. Näheres hierzu siehe Seite 89.
Vgl. hierzu: SCHNETTLER, A.: Betriebsanalyse, Stuttgart 1958, S. 124.
Die Angaben gelten für den Anfang des Jahres 1958.
WALZ, Fr.: “Probleme der Automatenweberei”, a.a.O., S. 163.
Der Preis wurde nach Rücksprache mit einigen Webstuhlfabriken bzw. deren Vertreter festgesetzt.
Es ist angebracht, von restlichen Gemeinkosten zu sprechen, denn Hilfslöhne, Gehälter, direkte lohnabhängige Kosten sowie Kapitalkosten, die vorweg schon behandelt wurden, zählen auch zu den Gemeinkosten.30. Man kann auch in der Spinnerei direkt auf die Northrophülse spinnen. Eine Kostenersparnis wird sich hierdurch kaum ergeben. In diesem Zusammenhang wäre auf den Artikel von WALZ hinzuweisen: “Direktspinnen oder Umspulen des SchuBgarnes bei Automatenwebstühlen”, Sonderdruck aus “Textil-Praxis”, Stuttgart S. 1956, H. 1, S. 47
SCHMALENBACH, E.: “Kostenrechnung und Preispolitik”, 7. erw.Auflage, Köln und Opladen 1956, S. 49.
Entnommen der “International Cotton Loom Statistics”. Herausgegeben von “The International Federation of Cotton and Allied Textile Industries”, 567, Royal Exchange Manchester 2, Juli 1957 und Juni 1958.
Hier ist zu verweisen auf die diesem Gutachten zugrunde liegende umfassendere Untersuchung, siehe Diss. TERRAHE Seite 58 ff.
EIGENBERTS, E.: “Die Abschreibung in Beziehung zur Erfolgs-und Kostenrechnung I”, Melliand Textilberichte -36–9/1955, Seite 954.
MELLEROWICZ, K.: a.a.O., S. 297.
Diese Angaben gelten für den Anfang des Jahres 1958.
Grundgleichungen und Gang der Rechnung sind ausführlich dargestellt bei TERRAHE, E.: Diss., a.a.O., S. 79 ff.
SCHULTEN, W.: “Die Auswirkung der Automatisierung vom Baumwollwebereien auf die Kostengestaltung”, Diss. Münster 1949, S. 80.
Vgl. hierzu auch TERRAHE, E.: Diss. S. 92.
Ausführlicher wurde auf diese Problematik in der diesem Gutachten zugrunde liegenden Dissertation eingegangen. Siehe Diss. TERRAHE, E.: S. 98 ff.
Der Bedeutung entsprechend wäre eine ausführliche Behandlung dieses Problems im Rahmen dieser Arbeit gerechtfertigt. Da aber eine sehr eingehende Untersuchung zu diesem Fragenkreis von CRIEGEE, Fr., als (Fortsetzung s. Seite 73)
Dissertation an der Universität Tübingen erschien, soll hierauf verzichtet werden. CRIEGEE, Fr.: “Das Sortenproblem der deutschen Rohwebereien - Möglichkeiten und Grenzen seiner Lösung auf betrieblicher und überbetrieblicher Ebene”; Diss. Tübingen,1960.
LEGLER: “Bedeutung der Auflagengröße für die Baumwollwebereien”, Dissertation Köln 1940.
SCHMALENBACH, E.: “Kostenrechnung und Preispolitik”, 7. Aufl., Köln u. Opladen 1956, S. 119.
WEIGMANN: “Bestimmung der optimalen Lcsgröße” in Zeitschrift “Technik und Wirtschaft”, 29. Jhg. 1936, S. 45 ff.
ANDLER, K.: “Rationalisierung und optimale Losgröße”, München 1929, zit. bei LEGLER, F., a.a.O., S. 29.
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Terrahe, E. (1961). Möglichkeiten der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Baumwollrohwebereien durch Automatisierung der Gewebeproduktion und die Auswirkung dieser Automatisierung auf die Wirtschaftlichkeit des Fertigungsprozesses. In: Möglichkeiten und Grenzen einer Rationalisierung und Automatisierung in der westdeutschen Baumwollrohweberei. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04926-5_2
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