Der britische Außenhandel mit Baumwollgeweben und seine Rückwirkungen auf Produktion und Beschäftigung der britischen Baumwollindustrie

Zusammenfassung

Das entscheidende Merkmal der britischen Baumwollindustrie war bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges ihre ausgeprägte Exportorientierung. Heute hat die britische Baumwollindustrie nicht nur ihre ausländischen Absatzgebiete, sondern auch einen Teil des Inlandsmarktes verloren. Der Schrumpfungsprozeß, der hinter dieser Entwicklung steht, läßt sich sowohl am Rückgang des Anteils der baumwollindustriellen Exporte an den Gesamtausfuhren als auch an der mengenmäßigen Konstraktion der Baumwollgewebeexporte ablesen: Im Jahre 1884 wurden für fast 52 Mill. £ Baumwollgewebe exportiert, das waren wertmäßig etwa 22 % der gesamten britischen Exporte. Bei Einbeziehung der Garn- und sonstigen Baumwollwarenausfuhren belief sich der Beitrag der britischen Baumwollindustrie zum Gesamtexport¹⁾ des United Kingdom im genannten Jahr sogar auf 31,2 %. Im Durchschnitt der Jahre 1911 – 13 und im Jahre 1924 betrug dieser Anteil nur noch 25 %. 1929 war ein weiteres Absinken auf 19 % und in den 30er Jahren auf 15 % festzustellen. Nach dem 2. Weltkrieg belief sich die Höchstquote der Baumwollindustrie an den gesamten Exporterlösen des United Kingdom auf 10,7 %; im Jahre 1954 betrug sie nur noch 6 % (einschließlich Kunstfasergeweben) und 1957/58 kaum 3 %.