Zusammenfassung
In den Jahren nach dem letzten Weltkrieg, insbesondere aber in den Jahren der Geldreformen in den vom Krieg betroffenen Ländern hörte man immer wieder die Meinung, daß Inflationen und Währungsabwertungen das Sparen für den Einzelnen nun endgültig sinnlos gemacht haben müßten. Es schien unmöglich, daß die Menschen, die z.B. eine„Umstellung“ ihrer RM-Sparkonten auf DM-Konten im Verhältnis von 10 : 1 bzw. 100 : 6,5 erlebt hatten, noch eine positive Einstellung zum Sparen besitzen konnten, selbst wenn der Staat versuchte, besondere Härten für die Sparer im Rahmen des Lastenausgleichs durch die sogenannte „Altsparerentschädigung“ auszugleichen. Die spürbaren Verluste der vertrauensvollen Sparer und eine als wahrscheinlich angenommene „Inflationsangst“ ließen jede Hoffnung unvernünftig erscheinen, daß es in absehbarer Zeit wieder ein nennenswertes Sparen breiter Bevölkerungskreise geben würde. Die Gesinnung, die man bei dem Durchschnittsbürger unterstellte, lautete: „Ich werde nicht noch einmal so dumm sein und mein Geld sparen“.
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Boehme, H. (1960). Einleitung. In: Geldwertbewußtsein und Sparerverhalten. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 878. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04848-0_1
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