Zusammenfassung
Bei der Auflösung chemisch beständiger Stähle beobachtet man oft, daß der Angriff anfänglich von einigen aktiven Zentren ausgeht, die sich am oberen Rand der Probe bilden, und daß dann eine Aktivierung längs des herabsinkenden, eisenhaltigen Elektrolyten erfolgt, Abbildung 13a. Das Eisen geht. im Zitrat-Elektrolyten zeitweilig in Lösung und bildet den schon erwähnten stark reduzierenden Komplex. Dieser Komplex reduziert so sehr, daß er bei Anwesenheit vor. Luft unter einem charakteristischen Farbumschlag sehr schnell in den dreiwertigen braunen Komplex überführt wird. Es liegt nahe, anzunehmen, daß bei andauernder Einwirkung, z.B. in dem absinkenden, eisenhaltigen Elektrolyten, das stark reduzierende Mittel in der Lage ist, die sauerstoffreiche Deckschicht örtlich abzutragen und dadurch eine Aktivierung herbeizuführen. Wenn diese Vorstellung richtig ist, müßte sich eine wesentlich stärkere Aktivierung von vornherein erreichen lassen, wenn man dem Elektrolyten Eisen(II)-zitrat in größerer Konzentration zugibt. In Abbildung 13b ist gezeigt, daß der Eisen(II)-zitrat-Zusatz tatsächlich eine wesentliche Vergrößerung der Angriffsfläche herbeiführt. Der elektrolytische Angriff beginnt in einem derartigen Elektrolyten in vielen über die ganze Oberfläche verteilten Zentren, die sich schnell ausweiten, so daß die verbleibende restliche passive Fläche stark vermindert wird. Die aktivierende Wirkung bestimmter Redox-Systeme spielt neuerdings bei der Entwicklung neuer Elektrolyte eine Rolle.
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Koch, W., Sundermann, H. (1958). Beeinflussung der elektrochemischen Bedingungen bei der Auflösung chemisch beständiger Stähle. In: Elektrochemische Grundlagen der Isolierung von Gefügebestandteilen in metallischen Werkstoffen. Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen, vol 599. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04793-3_3
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