Genauigkeit der Tiefenmessung

Zusammenfassung

Bisher wurde nichts darüber gesagt, mit welcher Genauigkeit die großen Tiefen bestimmt werden können. Die durch das Medium Wasser bedingten Faktoren sind bereits im ersten Abschnitt erläutert worden. Sie werden bei Lotaufnahmen in der Form berücksichtigt, daß man am Schreiber die für das Seegebiet richtige Wasserschallgeschwindigkeit c (Sollwert) einstellt. Das geschieht in der Weise, daß der Antriebsmotor des Lotschreibers auf eine bestimmte Drehzahl gebracht wird und auf dieser Drehzahl geregelt bleibt. Dadurch wird die Laufzeit des Schreibgriffels konstant gehalten, dessen Laufweg s proportional der Wassertiefe ist. Die Kontrolle dieser Drehzahl, von der die Lotungsgenauigkeit apparativ in erster Linie abhängt, erfolgt bei allen in- und ausländischen Lotanlagen mit einem Zungenfrequenzmesser, für den bei dem vorhandenen Schreiber eine wesentlich von 220 Volt abweichende Hilfswechselspannung vom Antriebsmotor abgegeben wird. Der Wasserschallgeschwindigkeit von 1500 m/sek entspricht die Frequenz 50 Hz dieser Hilfsspannung. Der Abstand von einer Zunge zur anderen beträgt 1 %. Das bedeutet, daß die Lotung bei 5000 m Wassertiefe eine Ungenauigkeit von 50 m aufweist. Man kann zwar mit Hilfe zweier benachbarter schwingender Zungen die Ablesegenauigkeit scheinbar heraufsetzen, doch ist eine exakt lesbare Einstellung hierbei nicht möglich, zumal diese Einstellung erfahrungsgemäß labil ist.