Ein gesamtwirtschaftliches Modell für die Bundesrepublik unter Verwendung erster Differenzen. 1950 bis 1956

Zusammenfassung

Es wurde bereits erläutert, warum Trendkorrelationen als Verwendung in einem Dezisionsmodell wenig sinnvoll erscheinen. Im folgenden Modell III werden daher zur Bestimmung der Funktionen erste Differenzen verwandt. Sämtliche Datenreihen dieses Modells sind auf das Jahr 1950 = 1000 bezogen. Die Differenzen beziehen sich auf die Veränderung der derartig indizierten Werte. Eine Ausnahme bietet der Zollsatz. Bei dieser Variablen handelt es sich um Veränderungen der als Verhältnis von Zollaufkommen zu Nominalimporten gemessenen Relativgröße. Der Nachteil einer Verwendung von Differenzen besteht in einem vielfach erheblich stärkeren Einfluß von Meßfehlern. Eine exakte quantitative Angabe darüber ist nicht möglich, weil die Meßfehler bei den meisten Reihen nicht angegeben sind: Die Indizes sind in den Datenreihen auf vier Stellen berechnet. Es ist durchaus möglich, daß die letzten beiden Stellen bei einigen Reihen noch aussagekräftig sind, bei anderen wegen mangelnder Exaktheit der Messung bereits Zufallsgrößen darstellen. Wegen dieses bei ersten Differenzen relativ großen Einflusses der Meßfehler werden selbst dann, wenn die Bezie-hung zwischen den Größen in der unterstellten Form existiert, die Korrelations-koeffizienten weniger hoch als bei den absoluten Werten sein. Beträgt die Zufallskomponente durch Meßfehler bei einer absoluten Größe 2%, und beträgt der Veränderungswert durchschnittlich 5% der absoluten Größe, dann liegt der Fehler bei den Veränderungswerten in der Größenordnung von 40%. Durch die Bildung der ersten Differenzen nimmt die Zahl der Beobachtungswerte allgemein um 1 ab, im vorliegenden Falle somit von 25 auf 24.