Zusammenfassung
Die anteilmäßige Umschichtung unter den einzelnen Energiearten an der Deckung des wachsenden Gesamtenergiebedarfs zeigte bereits, daß nicht nur im Rohenergieaufkommen mengenmäßige Umstellungen eingetreten sind, sondern auch im Sekundärenergiebereich. Das Vordringen der Heizölverwendung beschränkt sich nicht allein auf die Verdrängung von Steinkohle, sondern betrifft auch die aus der Steinkohlenveredelung hervorgehenden Edelenergiearten. Mit Ausnahme der Wasserkraftelektrizität handelt es sich unter den westdeutschen Produktionsbedingungen bei allen Sekundärenergiearten um Stein- oder Braunkohlenveredelungsprodukte. Es handelt sich damit um eine Eingliederung des Heizöls in bislang kohlenwirtschaftlich orientierte Versorgungs- und Verarbeitungsbereiche; die im einzelnen abweichenden absatzwirtschaftlichen Bedingungen richten sich nach den jeweiligen Sonderumständen.
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Literatur
Der Gesamtenergieverbrauch der verarbeitenden Industrie stieg von (1950) rd. 49 Mill. t SKE auf (1958) rd. 81 Mill. t SKE (= + 66 v.H.).
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Auf Grund der wachsenden Kohlen- und Kokshalden sind seit Beginn des Kohlenwirtschaft sjahres 1958/59 diese starren Lieferpläne aufgehoben und durch frei zu vereinbarende langfristige Lieferpläne ersetzt worden (bewegliche Verkaufspolitik).
Vgl. Entscheidung 8/1956 der Hohen Behörde, in Amtsblatt 1956.
Allein von 1955 auf 1956 ergab sich infolge gesteigerter Koksfahrt der Ortsgaswerke eine Zunahme der Koksausbeute um 18,8 v.H. (nach GWF 1957,5. 118).
NITZE, Aktuelle Probleme der europäischen Kokserzeugung, in: Glückauf 1956, S. 1510: im Zeitraum 1950/55 betrug die Steigerung in Frankreich 29,7 v.H., für England 44,1 v.H., für die Niederlande 42,8 v.H.
Vgl. Übersicht auf S. 91; sie zeigt eine jahresdurchschnittliche Zunahme von linear rd. 12,5 v.H.
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Ausgedrückt im Ausnutzungsgrad der Ofenanlagen spiegelt sich das verschärfende Spitzenproblem der Ortsgaswerke darin, daß von 88,6 v.H. (1952) der Ausnutzungsgrad auf 94,0 v.H. (1956) gestiegen ist. (LAURIEN-SEGELKEN, a.a.O.).
Hier ist an das sog. “Wurz-Verfahren” zu erinnern, das eine einfache Ölbeimischung zur Entgasungskohle erlaubt. Vgl. VGW/DVGW. Gaserzeugung aus Mineralölen, Frankfurt 1955, S. 145.
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Die gesamte Erdgasförderung belief sich 1956 auf etwa 360 Mill. m3 (= 733 Mill. Nm 2) und läßt für die Zukunft noch beträchtliche Steigerungen erwarten. Nach den Verhältnissen von 1956 gingen rd. 80 v.H. der geförderten Menge an die chemische Industrie und an Eisenhütten.
Nach VGW - Zahlenspiegel, Ausgabe 1958.
G. LORENZEN, Stadtgas aus leichten Kohlenwasserstoffen für kleinere Versorgungsgebiete, in: Kommunalwirtschaft 1957,S. 475 ff.
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Zur Wettbewerbssituation in der Elektrizitäts- und Gaswirtschaft, vgl. auch S. 108 ff.
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Nach UN, Relationship between Coal and Black Oils in the West European Fuel Markets, Genf 1956, p. 37, erfolgt die Unterscheidung außer nach physikalischen auch nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten; weiße Produkte sind solche, die außer von Mineralölderivaten gar nicht, auch nicht zum Teil, ersetzt werden können, während schwarze Produkte in starkem Maße durch Kohleprodukte ersetzt werden können.
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Die Ende 1957 vorhandene Durchsatzkapazität der westdeutschen Raffinerien belief sich auf rd. 16,57 Mill. t, nach den jüngsten Meldungen soll ihr Ausbau sich bis 1961 auf 44,30 (sicher auf 42,8) Mill. t bis 1965 auf 54,90 (sicher auf 51,4) Mill. t erhöhen (Deutsche Zeitung). Der Heizölanteil am Gesamtmineralölverbrauch wird bis 1965 mit mehr als 52 v.H. veranschlagt.
Deutsche Zeitung v. 2.4.1958.
Vergleiche hierzu die Aufgliederung des industriellen Verbrauchs auf die hauptsächlich mineralölverbrauchenden Industriezweige auf S.16 ff.
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vgl. hierzu insbesondere K. KOCH, Struktur und Rationalisierung des Energieverbrauchs der verarbeitenden Industrie des Bundesgebietes bis 1958, in: Vierteljahreshefte zur Wirtschaftsforschung, 1959, Heft 2, S. 191 ff.
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Kobusch, B. (1960). Marktgegebenheiten der Edelenergiearten. In: Die Wettbewerbsstellung des Heizöls in der westdeutschen Energiewirtschaft. Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen, vol 789. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04678-3_3
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