Zusammenfassung
Bevor mit den Unterdruckversuchen an Zähnen begonnen wurde, war es erforderlich, orientierende Vorversuche an Glaskapillaren und Glaszähnen durchzuführen, um den Füllvorgang und den Grad der Abfüllung studieren zu können. Zunächst wurde eine einfache Wasserstrahlpumpe zur Evakuierung verwandt, die jedoch bald durch die medizinische Pfeiffer-Pumpe ersetzt wurde, als sich herausstellte, daß die Leistung der Wasserstrahlpumpe zu labil war (Wasserdruck) und der erzielte Unterdruck (etwa 15–25 Torr) für optimale Abfüllungen nicht ausreichte. Die Pfeiffer-Pumpe mit einer Leistung von etwa 4–8 Torr erwies sich dagegen als geeignet und es konnten feinste Kapillaren in einer Länge von über 100 cm einwandfrei mit Flüssigkeit (gefärbtes Wasser) gefüllt werden. Erst recht gelang es, mehrwurzelige Glaszähne von etwa 2–3 cm Länge zu füllen. Bei feuchten Kapillaren fielen jedoch die Füllergebnisse schlecht aus. In fast allen Fällen wurden inkomplette Abfüllungen beobachtet. Dies liegt an der Verdampfung der Flüssigkeit im Innern der Kapillaren. Unter Vakuum stellt sich über der Feuchtigkeit ein der Temperatur entsprechender Dampfdruck ein, der einer völligen Evakuierung des Füllraumes im Wege steht. Bei einer Körpertemperatur von 36° beträgt der Dampfdruck 44,5 Torr, d.h., es verbleibt ein Restvolumen, welches bei etwa 1/20 des Ursprungsvolumens und dem Volumen liegt, das dem vollkommen kondensierten Wasserdampf entspricht. Die Größe des Restvolumens hängt zudem noch von der Kondensationsgeschwindigkeit des Wasserdampfes ab. Eine völlige Evakuierung und damit eine komplette Abfüllung ist demnach nur bei völlig trockenen Füllräumen oder erst nach Verdampfung der Restfeuchtigkeit möglich (Vakuumtrocknung).
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Korkhaus, G., Alfter, R. (1958). Experimentelle Untersuchungen über die Füllmöglichkeit von Kapillaren und extrahierten Zähnen unter Vakuum. In: Die Vakuumwurzelbehandlung. Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen, vol 468. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04668-4_3
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