Grundlegende strukturelle Tatsachen

Zusammenfassung

Gliedert man den Rohstoffbezug, soweit er durch einen selbständigen Wollimporthandel getätigt wird — wie es in der Bundesrepublik zu etwa 75 % der Fall ist — aus dem eigentlichen Bereich wall-„industrieller“ Tätigkeit aus, so verbleiben drei in ihrer Aufgabenstellung und Struktur unvergleichbare Erzeugungsstufen und zugleich Erzeugungsphasen der Wollindustrie. Diese Dreiteilung findet auch in der von der Fachstatistik vorgenommenen Trennung nach Betriebsarten in Betriebe der Spinnstoffaufbereitung, solche der Spinnstoffverarbeitung und schließlich Betriebe der Gespinstverarbeitung ihren Ausdruck. Aus der Möglichkeit zur Kombination der angeführten Betriebsarten bei unterschiedlicher Produktionstiefe erwachsen besondere Fragen der Betriebsgrößen und Betriebsstrukturen der deutschen Wollindustrie. Ähnlich weist auch der zeitlich wechselnde Anteil des Rohwolleinkaufs im Eigengeschäft und durch firmenbeauftragte Makler — jedenfalls unter Ausschaltung des seit jeher aus Transportgründen im seehafennahen nordwestdeutschen Raum, heute überwiegend in Bremen beheimateten Rohwollimporthandels — auf besondere wettbewerbsbeeinflussende Tatbestände der wollindustriellen Struktur hin. Denn ebenso wie der innere Aufbau eines Industriezweiges, seine Betriebsgrößen und der Grad seiner binnen- und außenwirtschaftlichen Verflechtung seine Konjunkturreagibilität (und somit seine Wettbewerbsfähigkeit) entscheidend mitbestimmen, so beeinflussen auch die Art und die Wege seiner Rohstoffbeschaffung seine allgemeine konjunkturelle Anfälligkeit.