Messungen bei isolierten und unverbundenen Gegenelektroden

Zusammenfassung

In einer zweiten Reihe von Messungen wurde die Hälfte der Segmente auf ein einheitliches kathodisches Potential gebracht, während die gegenüberliegenden Segmente stromlos und voneinander isoliert blieben. In dem Entladungsraum bildet sich dann eine Entladung aus, welche große Ähnlichkeit mit den Entladungen besitzt, die sich in Spalten zwischen einer Kathode und einer isolierten Wand ausbilden. Um vergleichbare Messungen zu gewinnen, wurde jeweils am Segment Nr.1 eine bestimmte Stromdichte i₁ eingestellt. Mit diesem Wert ist die Brennspannung und die Verteilung der Stromdichte über alle Kathodensegmente festgelegt. Die Messungen sind in den Abbildungen 8a, b dargestellt. Wie in Abbildung 2 ist für festgehaltene Werte der Brennspannung die kathodische Stromdichte gegen die Entfernung von der Anode aufgetragen. Bei dieser Versuchsanordnung konnten außer den Strömen zu den.kathodischen Segmenten auch die Potentiale gemessen werden, die sich auf den einzelnen Segmenten der Gegenelektrode einstellten. Im großen und ganzen wird der Gang dieser Potentiale dem Gang der Potentiale im angrenzenden Glimmlicht einigermaßen parallel sein. Was bei diesen Versuchen auffällt, sind die enorm hohen Brennspannungen, welche benötigt werden, um insbesondere bei kleineren Drucken die Entladung zu den anodenfernen Segmenten der Kathode vorzutreiben. In gleicher Weise fallen die hohen Stromdichten auf, welche sich am ersten Kathodensegment einstellen, wenn auch an den entfernteren Segmenten noch Ströme erzielt werden sollen. Beim Vergleich mit den Untersuchungen von WEIZEL und MÜLLER, die im gleichen Druckbereich vorgenommen wurden, bei denen aber die Gegenelektrode wesentlich weiter von der Kathode entfernt war, erkennt man, daß dort viel kleinere Brennspannungen ausreichten, und daß die kathodische Stromdichte sehr viel langsamer mit der Entfernung von der Anode abnahm. Hieraus kann man bereits entnehmen, daß durch die starke Annäherung der Gegenelektrode die Querfeldstärke bedeutend erhöht wurde.