Zusammenfassende Beurteilung der Versuchsergebnisse und Folgerungen für die Praxis

Zusammenfassung

Das Bild der Feuchtbindefestigkeit der Leime ist auf Grund der angestellten Untersuchungen ziemlich uneinheitlich und wird neben der unmittelbaren Einwirkung der Feuchtigkeit auf den Leim und das Holz offensichtlich in entscheidendem Maß durch Leimart, Verleimungsbedingungen und angewandte Prüfmethode bestimmt. Einheitlich für die verschiedenen Prüfverfahren tritt in der gleichen Weise wie bei der Wasser- und Wiedertrockenfestigkeitsprüfung die höhere Widerstandsfähigkeit der durch Kondensation gewonnenen härtbaren und im ausgehärteten Zustand als dreidimensional vernetzte Molekularstruktur vorliegenden Kunstharzleime gegenüber dem als Emulsion verarbeiteten Polyvinylazetat-Kunststoff-Leim und den auf natürlich organischer Grundlage gewonnenen Leimen wie z.B. Kasein auch bei den Feuchtfestigkeitsversuchen klar in Erscheinung. Unter bestimmten versuchsund fertigungstechnischen Voraussetzungen liegt die Bindefestigkeit der aus härtenden Kunstharzen hergestellten Verleimungen selbst nach etwa 2-monatiger ununterbrochener Einwirkung von feuchtigkeitsgesättigter Luft höher als die Trockenfestigkeit, während bei dem Dispersionsleim aus Polyvinylazetat und den untersuchten Kaseinleimen je nach der angewandten Prüfmethode ein mehr oder weniger starker Abfall der Bindefestigkeit zu beobachten ist. Wenn die Feuchtbindefestigkeit der härtenden Kunstharzleime deren Trockenfestigkeit übertrifft, so kann dies mit chemischen und mechanischen Einflüssen erklärt werden.