Zusammenfassung
Die Leimtechnik, ein Begriff, der nach der herrschenden Anschauung mit der Verarbeitung des Holzes verbunden ist, schaut auf eine sich über Jahrhunderte erstreckende Entwicklung zurück. Die Erkenntnis, daß bestimmte in der Natur vorkommende Stoffe organischer Herkunft wie Knochen, Häute, tierisches Blut und Milchsäureprodukte in entsprechend modifizierter Form für die Verbindung von Holzteilen geeignet sind, bildete die Grundlage für einfache Fertigungsverfahren zur Herstellung von Möbeln und Geräten des täglichen Bedarfes durch Leimung sowie für die Entwicklung der vergüteten Holzwerkstoffe, Sperrholz und Schichtholz. Der stärkere Einsatz der Holzleimung für technische Zwecke war so lange noch infragegestellt, als die verhältnismäßig hohe Feuchtigkeitsempfindlichkeit der Leime auf natürlicher organischer Grundlage den Einsatz mit ihnen hergestellter Teile auf Fälle beschränkte, in denen keine äußeren atmosphärischen Einflüsse einwirkten. Der erste eigentliche Konstruktionsleim war der durch natürliche Säuerung der Magermilch gewonnene Kaseinleim, der im Holzflugzeugbau größere Verwendung fand, nachdem es gelungen war, seine an sich auch hohe Feuchtigkeitsempfindlichkeit durch Zusätze anorganischer Natur zu verbessern. Ein grundsätzlicher Wandel trat allerdings erst mit der Entwicklung der neuzeitlichen Kunstharzleime ein.
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Literatur
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Küch, W. (1954). Bedeutung und Problematik der Anwendung von Leimverfahren in der Bautechnik. In: Untersuchungen über die Einwirkung von feuchtigkeitsgesättigter Luft auf die Festigkeit von Leimverbindungen. Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen, vol 1208. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04495-6_1
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