Probleme der Formänderung bei prägegemusterten Blechen

Zusammenfassung

Wenn auch die Herstellung von Warzen- oder Buckel- und Riffelblechen durch Pressen und durch Walzen seit vielen Jahren bekannt ist, so gewinnen derartig vorgeformte Bleche in der Gegenwart im Hinblick auf den neuzeitlichen Leichtbau an Bedeutung. Schon früher wurden zu kunstgewerblichen Zwecken die verschiedenartigsten Muster in Metallbänder unter sogenannten Bossierwalzen eingedrückt, die in verschiedener Weise hergestellt waren. Das eine Verfahren besteht darin, daß die eine Walze die Musterung im Kern (positiv), die andere im Gesenk (negativ) aufweist, während beim anderen die Gegenwalze aus Gummi hergestellt wird. Im ersteren Falle bedient man sich mit Vorteil der Ätzverfahren, indem zunächst nur die eine Walze aus Werkzeugstahl mit eingeprägtem Muster hergestellt und gehärtet wird. Daraufhin wird ihr Muster in die weiche, zunächst noch ungehärtete Gegenwalze eingedrückt. Zur scharfen Herausarbeitung des Musters der Gegenwalze wird diese vorher mit Fett eingeschmiert, das beim Andrücken der gehärteten Walze an den Druckstellen entfernt wird. Durch Eintauchen der Walze in Schwefel- oder Salpetersäure werden die blanken Druckstellen geätzt. Dieser Vorgang wird solange wiederholt, bis die Gegenwalze an allen Stellen gegen die gehärtete Rolle anliegt und schließlich selbst gehärtet wird. Solche Ätzverfahren, wie sie auch von Dr.-Ing. Burkhardt entwickelt wurden, werden in der Besteckindustrie mit großem Erfolg angewendet. (1)