Theorie der Schneckenförderung zäher Flüssigkeiten

Zusammenfassung

Für die Formgebung und Dimensionierung der Schnecke im Fleischwolf existieren bisher außer einigen z.T. noch unvollkommenen Erfahrungsgrundsätzen keine präzisen Anhaltspunkte oder Formeln, die die Berechnung der Schnecke ermöglichen. Das Problem der Bewegung des zu transportierenden Gutes in der Schnecke ist ein Problem der Rheologie, da man das vorzerkleinert in den Wolf gegebene und bereits von der Schnecke bearbeitete Fleisch als eine rheologische Masse auffassen muß, d.h. als eine Substanz, für deren mechanisches Verhalten Eigenschaften wie die Zähigkeit, Plastizität usw. wesentlich kennzeichnend sind. Deshalb ist in diesem Fall der Vergleich des Transportvorganges in der Schnecke mit dem eines geführten Mutterstückes auf einer Spindel irreführend und nicht zulässig. Denn im Fleisch treten während des Transportes Deformationen und Geschwindigkeitsgradienten auf, für die es in dem Bild Mutterstück mit Spindel keinen Analogen gibt. Will man jedoch den Fleischtransport in der Schnekke als Aufgabe der Rheologie exakt berechnen, also Formeln ermitteln, in denen Durchsatz, Druckanstieg und Leistungsbedarf in Beziehung gesetzt sind mit der Drehzahl, Form und Größe der Schnecke (z.B. Steigungswinkel, Gangvolumen, Gangtiefe), so muß man dazu die hydrodynamischen Grundgleichungen mit den durch die Oberfläche von Schnecke und Schneckenmantel gegebenen Randbedingungen lösen. Die Lösung dieser Aufgabe in voller Allgemeinheit.