Einleitung

Zusammenfassung

Vor längerer Zeit haben HILL und HOWELL ¹⁾ die Lichtabsorption von Kobaltpigmenten mit der von Co(II)-Salzlösungen verglichen. Sie fanden, daß rote Pigmente und rote Lösungen einerseits, blaue Pigmente und blaue Lösungen andererseits sehr ähnliche Absorptionsspektren haben. Sie fanden weiter bei einer Anzahl Pigmente bekannter Struktur, daß die Farbe rot ist, wenn 6- und blau, wenn 4-koordiniertes Co²⁺ vorliegt und haben ganz allgemein die Theorie aufgestellt, daß die Farbe bei Co(II)-Verbindungen von der Koordinationszahl (KZ) abhängt und bei KZ = 6 rot, bei KZ = 4 blau ist. Diese einfache von HILL und HOWELL postulierte Beziehung zwischen Farbe und Koordinationszahl gilt jedoch nicht allgemein. Es gibt Co(II)-Verbindungen mit 4-koordiniertem Co, die rot sind wie etwa Co(NO₃)₂ • 2H₂O • 2Py und Co(NO₃)₂ • 2Py ²⁾, während CoC1₂ • 2H₂O, das röntgenographisch ein oktaedrisch koordiertes Co besitzt³⁾, violett ist, obwohl es nach der Theorie rot sein müßte. Speziell bei Co-Sauerstoffverbindungen behält die Hill-Howellsche Farbregel ihre Gültigkeit. FEITKNECHT ⁴⁾ hat hier die Farbverschiebung von rot nach blau beim Übergang vom 6- zum 4-zähligen Co (II) auf die Verkleinerung des Atomabstandes Co-O im Gitter und die damit verknüpfte Deformation der Ionen bzw. Änderung des Bindungscharakters in mehr kovalente Bindung erklärt. Im folgenden wird ein weiterer Beitrag zum Thema Farbe und Konstitution bei Kobalt-Sauerstoffverbindungen erbracht.