Glühofenarbeiter in der Röhrengiesserei

Zusammenfassung

In den Giftgas beheizten Glühöfen werden die im Schleudergußverfahren hergestellten gusseisernen Röhren weichgeglüht. Der Glühofen II ist der grösste Ofen der Röhrengiesserei, der auch den grössten Durchsatz hat. Die Schicht-Belegschaft des Ofens besteht aus 3 Einlegern, einem Glüher und 3 Muffenputzern. Die Einleger haben die Aufgabe, die auf einem Transportband ankommenden, meist noch rat-warmen Rohre mittels einer Stange seitlich abzurollen und in den Ofen einzuschleusen, wo sie durch die Mitnehmer von zwei parallel laufenden Transportketten weiterbefördert werden. Die 3 Einleger lösen sich in stündlichem Wechsel ab. Nach 1 Stunde Einlegen folgt 1 Stunde Mithilfe beim Wiegen der Rohre am anderen Ende der 96 m langen Halle und 1 weitere Stunde Bedienen des Transportbandes mittels Kontrollers, der etwa 3 m hinter dem Arbeitsplatz des Einlegers steht. Der Glüher hat die Aufsicht über den Ofen; er ist besonders für die Einhaltung der richtigen Glüh-Temperaturen und — durch dauernde Beobachtung — für den einwandfreien Transport der Rohre durch den Ofen verantwortlich. Die Muffenputzer haben die Aufgabe, den restlichen Kernsand aus den Rohrmuffen mit einem Hand-oder Presslufthammer herauszuschlagen und danach mit einer Stange die Rohre auf den Transportwagen zu rollen, der sie zum Kaltputzen, Abpressen usw. fährt. Nebenarbeiten bestehen im Aufladen des herausgeschlagenen Kernsandes in einen Muldenkipper, sowie im Beseitigen von Guss-Schalen. Die Ablösung der 3 Muffenputzer erfolgt nicht nach einer strengen Regel. Die Arbeit wird von ihnen selbst so eingeteilt, dass jeder etwa 1/3 der Schichtzeit an die unangenehmste Arbeit, das Muffenputzen kommt.