Wirbeltiere

Zusammenfassung

Wir haben erwähnt, daß die Abnahme des Kopfes bei den Wirbeltieren zu einem raschen Stillstand der Atmung und des Blutkreislaufes, sowie der Funktionen des Zentralnervensystems und damit zum Tode führt. Nun müssen wir aber eine Einschränkung dieser allgemeinen Angabe vornehmen: werden Larven von Amphibien auf einem genügend frühen Entwicklungsstadium operiert, so tritt keine dieser Folgen ein, weil die Versorgung mit den zum Wachstum und Weiterleben sonst notwendigen Stoffen durch Resorption von Dotter, der noch aus dem Ei stammt, erfolgen kann. Vor dem Ausschlüpfen der Froschoder Molchlarven aus den Eihüllen, aber selbst noch eben nach Verlassen derselben, pflegt noch dieses Stadium vorhanden zu sein Born (1897, S. 361). Kopf, Rumpf und Schwanz sind deutlich unterscheidbar, die am Halse stehenden Kiemen wenigstens angedeutet, von den Gliedmaßen aber keine (Frösche) oder bloß die vorderen (Molche) ausgebildet. Bei den fußlosen Froschlarven, welche als „Kaulquappen“ bezeichnet werden, kommen späterhin zuerst die hinteren Beine zum Vorschein, während erst kurz vor der Verwandlung zum lungenatmenden Vollfrosche die Vorderbeine, und zwar normalerweise das linke zuerst, hervorbrechen. Bei der Metamorphose werden die Kiemen resorbiert, der Schwanz abgestoßen und meist die Färbung weitgehend verändert.