Insekten: Vollkerfe

Zusammenfassung

Wenn schon den Puppen der Insekten nur mehr ein Wundheilungs-, nicht aber ein Regenerationsvexmögen abgeschnittener Gliedmaßen, Organe oder gar Körpersegmente zukommt, so ist bei den Vollkerfen nach der Verwandlung gewiß keine große Regenerationskraft zu erwarten gewesen. In der Tat sind nur die allerniedrigsten, noch zeitlebens flügellos bleibenden Insekten,die Springschwänze und Zuckergäste (Podurus, Lepisma —Przibram und Werber 1907; ferner Literatur Przibram 1909) imstande, noch nach der Geschlechtsreife Glieder ihrer Körperanhänge zu ersetzen. Allen übrigen Kerfen fehlt nach der letzten Häutung, als welche bei jenen mit ruhendem Puppenstadium das Ausschlüpfen aus der Puppe anzusehen ist, die Fähigkeit, gegliederte Anhänge zu regenerieren. Nur in Ausnahmefällen ist das Wiedersprossen an der frisch schlüpfenden „Imago“ ausgerissener Flügel beobachtet worden; die Flügel sind aber keine gegliederten Anhänge. In der Regel beschränkt sich die Neubildung nach Verwundung von Vollkerfen auf die Ausbesserung der entstandenen Lücken. Am Schwimmkäfer Colymbetes ist die Ausfüllung des durch eine Nadel in den Flügeldecken eingestochenen Loches mit einem Wundschorfe beobachtet (Hope 1846) und an ausgeschnittenen Stücken des Rückens von Laufkäfern ist die Neubildung von Chitin festgestellt (Verhoeff 1888).