Zusammenfassung
Als die funktionelle Augenreplantation bei den Molchen nicht mehr geleugnet werden konnte, sind Stimmen laut geworden, welche den Erfolg auf die allgemeine Regenerationsgüte der kaltblütigen Wirbeltiere zurückführen und damit die Möglichkeit eines Gelingens bei den höheren Tieren, die, wie die Säuger, ein nur sehr geringes Regenerationsvermögen besitzen, von vornherein in Abrede stellten. Nun ist es zwar richtig, daß die Fische (entgegen der nur von Fiebiger, siehe Guist 1923, S. 100, geäußerten Behauptung äußerst geringer Regenerationsfähigkeit) und die geschwänzten Amphibien auch noch im verwandelten Zustand ein recht beträchtliches Wiederherstellungsvermögen haben: die Fische regenerieren nicht bloß Haut-und Fleischwunden, sondern auch Stücke des Kiemendeckels und der Flossen (Beigel 1910, 1911; ältere Literatur Przibram, Exp. Zool. 2, Kapitel VIII); die Schwanzlurche können das fast ganz entfernte Auge und die Extremitäten vollständig neubilden (Hertling 1921; ältere Literatur Przibram a. a. O.). Aber bei einem Teil der Amphibien, den ungeschwänzten Froschlurchen, „Amphibia Anura“, erlischt die gut geformte Regeneration der Extremitäten spätestens mit der Verwandlung und auch von einer Regeneration verlorener Augen ist bei verwandelten Fröschen nichts bekannt. Hängt also das Erlöschen der allgemeinen Regenerationsfähigkeit mit einem Erlöschen der funktionellen Augen-replantation zusammen, so darf eine solche bei Fröschen im Gegensatz zu den Schwanzlurchen nicht erwartet werden, háchstens sollte dies noch an den Froschlarven, den Kaulquappen, gelingen.
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Przibram, H. (1926). Auge; Ersetzung (Replantation): Froschlurche. In: Tierpfropfung. Die Wissenschaft, vol 75. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04379-9_13
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04379-9_13
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-03190-1
Online ISBN: 978-3-663-04379-9
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