Zusammenfassung
Wir haben die Hilfsmittel des Organismus, sich aller möglichen Bakterien zu erwehren, und die Gründe, die die angeborene Unempfindlichkeit gegenüber Giften erklären können, betrachtet. Nun wenden wir uns zur Betrachtung der erworbenen Immunität, und zwar wollen wir die natürlich erworbene Immunität, d. h. die nach dem Überstehen einer Krankheit eintretende, zunächst außer acht lassen und uns an die Erfahrungen bei Laboratoriumsversuchen halten, in denen man künstlich die Immunität herbeizuführen sucht. Diese künstliche Immunisierung gelingt in den verschiedenen Fällen auf verschiedenen Wegen. Erstens, indem man kleine, ungefährliche Dosen eines Krankheitserregers verimpft. Das geht natürlich nur, wenn es sich nicht um einen sehr virulenten Erreger oder ein sehr empfindliches Tier handelt. Nach Ablauf einer gewissen Zeit, nach der ersten oder den wiederholten Impfungen, kann man dann finden, daß das so vorbereitete Tier auch große Dosen des Erregers, die für ein nicht vorbereitetes Tier der gleichen Art krankheiterregend wirken, gut vertragen kann. Ist der Krankheitserreger sehr virulent oder das zu immunisierende Tier sehr empfänglich, so kann man versuchen, nicht die Menge des Impfstoffes zu vermindern, sondern den Krankheitserreger abzuschwächen. Dieses ist der Weg, den Pasteur in seinen grundlegenden Versuchen über die Immunisierung mit Bakterien eingeschlagen hat. Welche Mittel zur Abschwächung der Bakterien in Frage kommen, das ist schon im ersten Kapitel angeführt worden.
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Rosenthal, W. (1914). Toxin und Antitoxin. Seitenkettentheorie. In: Tierische Immunität. Die Wissenschaft, vol 53. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04378-2_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04378-2_4
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-03189-5
Online ISBN: 978-3-663-04378-2
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