Zusammenfassung
Die Zeitmessung kann zweierlei Art sein; entweder man hat die „wahre Zeit“ zu finden, d. h. den Zeitpunkt, wo irgendeine Erscheinung auftritt, oder — die Größe des Zeitintervalls, welches zwischen zwei Augenblicken liegt. Strenggenommen bestimmen wir auch im ersten Falle ein gewisses Zeitintervall, nämlich den Abstand von einem nicht von uns gewählten und daher willkürlichen, sondern allgemein festgesetzten Zeitpunkt, von dem an die Zeitrechnung beginnt (Jahr, Monat, Tag, ferner Stunde, Minute und Sekunde von der letzten unteren Kulmination der mittleren Sonne gerechnet) bis zu dem Zeitpunkt, dessen „wahre Zeit“ wir suchen. Indessen sind die Bedingungen, denen die Apparate in diesen beiden Fällen genügen müssen, durchaus verschieden. Bei den Messungen der ersten Art braucht man Uhren, welche die wahre Zeit. mit großer Genauigkeit ergeben oder für welche die Korrektion bekannt ist, durch deren Anbringung man aus den fehlerhaften Angaben der Uhren die wahre Zeit finden kann. Im zweiten Falle braucht man nur eine richtige Zählvorrichtung, während die von derselben angegebene Zeit auch unrichtig sein kann. Messungen ersterer Art kommen in der Physik relativ selten vor, sie spielen eine Hauptrolle bei astronomischen Beobachtungen. In der Meteorologie wird auch die wahre Zeit registriert, doch genügen hierfür die Angaben einer „richtig gehenden“ gewöhnlichen Uhr; nur selten, etwa bei Beobachtung von magnetischen Gewittern, Erdbeben usw. ist eine genaue Kenntnis der wahren Zeit erforderlich.
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Chwolson, O.D., Schmidt, G. (1918). Messung der Zeit. In: Schmidt, G. (eds) Mechanik und Messmethoden. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04373-7_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04373-7_16
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-03184-0
Online ISBN: 978-3-663-04373-7
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