Zusammenfassung
Allzu oft ist man geneigt, die Tätigkeit des Menschen in der Industrie aus rein ökonomischen Motiven heraus zu erklären. Nach dieser Auffassung besteht ein Industrie-Unternehmen aus einer Anzahl von Einzelpersonen, die sich zur Förderung ihrer individuellen ökonomischen Interessen durch Verträge miteinander verbunden haben. Es ist nicht leicht zu erklären, warum diese Vorstellung, die unserer tagtäglichen Erfahrung so sehr widerspricht, sich so einbürgern konnte, daß sie nur schwer wieder auszumerzen ist. Sie liegt vielen schriftlichen Anordnungen der Geschäftsleitungen als stillschweigende und selbstverständliche Voraussetzung zugrunde. Glücklicherweise lassen sich aber die leitenden Persönlichkeiten bei ihren praktischen Maßnahmen oft genug nicht von ihren Theorien leiten, sondern berücksichtigen weitgehend auch nichtökonomische Faktoren. Nur wenige können allerdings der Versuchung widerstehen, ihr Vorgehen rational zu begründen, und zwar mit Argumenten, die auf jener allzu sehr vereinfachenden Theorie über die Motive menschlichen Handelns beruhen.
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Literatur
B. Malinowski, Argonauten des westlichen Pazifik (London, G. Routledge & Sons, Led. 1932).
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Roethlisberger, F.J. (1954). Die soziale Struktur der Industrie. In: Betriebsführung und Arbeitsmoral. Der Mensch im Betrieb, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04304-1_4
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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