Zusammenfassung
Es geht nicht an, von einer „Gründung“ der deutschen Hanse zu sprechen, wie es mitunter aus Verkennung der Tatsachen geschieht Der Bund stellte vielmehr ein mehr oder minder loses Gebilde dar, das ganz allmählich entstand, geboren aus der Besonderheit der Verhältnisse, vor allem aber aus der Not der Zeit Unter dem Worte Hanse verstand man damals allgemein eine Geselisschast, eine Genossenschaft oder auch einen Trutzbund. Solche Genossenschaften taten sich vornehmlich in der Fremde zusammen, und zwar zu dem Behuse, die eigenen Belange im Zusammenschlußwirksamer zu vertreten, als es dem einzelnen möglich war.Als sich der deutsche Kanfmann immer kräftiger in der Fremde zu regen begann, zunächst vom Ehein, von der Maas, von der Schelde und von Westfalen aus, da erwies es sich nur zu bald als unumgänglich notwendig, sich selbst strenge Gesetze zu geben, damit Zucht und Ordnung herrschten, dem Gaststaate aber Rechte oder Vorrechte abzuverlangen, die mangels einer diplomatischen Vertretung des Reiches einen genügenden Schutz für das Leben, aber auch für den Handel darstellten. So entstanden im Laufe der Zeit die verschiedenen hansischen Höfe oder Kontore, in London, in Brügge, in Bergen, in Wisby anf Gotland, in Reval und in Nowgorod. Der Genossenschaftsgedanke, der sich in der Fremde als glück- und kraftbringend bewährte, übertrug sich in seiner Rückwirkung anf die Heimat.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Additional information
Besonderer Hinweis
Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
Rights and permissions
Copyright information
© 1934 Friedr. Vieweg & Sohn A. G., Braunschweig
About this chapter
Cite this chapter
v. Waldeyer-Hartz, H. (1934). Aus der Hansezeit. In: Männer und Bilder deutscher Seefahrt. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04264-8_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04264-8_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-03075-1
Online ISBN: 978-3-663-04264-8
eBook Packages: Springer Book Archive