Zusammenfassung
Die Gesamtheit der Mittel, die von Handelsbetrieben seit langem eingesetzt werden, urn ihre Wettbewerbsstellung auf dem Absatzmarkt zu sichern und zu verbessern, stehen in einem gewissen Gegensatz zu der ehedem vorherrschenden und auch heute noch verbreiteten Ansicht, in den Unternehmungen seien nur Entscheidungen über Preise und Mengen zu fällen. Zu der Preispolitik als dem klassischen absatzpolitischen Instrument ist relativ früh die persönliche und sachliche Werbung hinzugekommen. Auch ist das Bestreben von Unternehmen, sich vor Veränderungen der Preise anderer Aktionsparameter zu bedienen, weil die Reaktionen der präsumtiven Abnehmer auf Preisvariationen besonders ungewiß sind, nicht eine Erscheinung der neueren Zeit. Zu den Mitteln, die das Terrain der Preiskonkurrenz in der Entwicklung immer mehr eingeengt haben, gehört auch das, was im industrieellen Vertrieb mit Produktgestaltung bezeichnet wird und was im Handelsbetrieb mit Warengestaltung angesprochen werden kann. Es kommt hier nicht auf eine lückenlose Kennzeichnung der absatzpolitischen Mittels1) an — auch die Kreditierung, die Zahlungsweise, die Rückgabemöglichkeit, der Service u. a. gehören dazu, werden aber bisweilen der Werbung subsumiert —, wichtiger ist der Hinweis, daß das Finden der zeit-, raum-, waren-. und einkommensadäquaten Kombination dieser Mittel über den Erfolg der unternehmerischen Marktaktivität entscheidet.
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Referenzen
Vgl. auch Sundhoff, Edmund, Absatzorganisation, Wiesbaden 1958, S. 19.
Ruberg, Carl, a. a. O., Wiesbaden 1939, S. 5.
Gutenberg, Erich, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, 1. Band: Die Produktion, 1. Aufl., Berlin-Göttingen-Heidelberg 1951. S. 3.
Derselbe, a. a. O., 2. Band: Der Absatz, 2. Aufl., Berlin-Göttingen-Heidelberg 1956, S. 125.
Zu dieser Frage hat Carl Ruberg in seiner „Absatzförderung“ S. 40 sehr klar geschrieben: „Im Industriebetrieb ist man gewohnt, die Kosten der Beschaffung von Roh- und Hilfsstoffen in die Gesamtkosten des Betriebs einzubeziehen und der Leistung des Betriebs gegenüberzustellen . . . In Einzelhandelsbetrieben jedoch stellt man — ebenso wie in Großhandelsbetrieben — im allgemeinen die Betriebskosten im engeren Sinne der Handelsspanne gegenüber (bei Ruberg gesperrt). Auf diese Weise wird durch die Errechnung des Erfolgs ein ganz unklares und falsches Bild der Betriebsleistung gezeichnet.“ Dementsprechend bezieht er die Einstandspreise ausdrücklich in die Kosten mit ein (Seite 164). Daneben verwendet er allerdings — wohl mit Rücksicht auf den Sprachgebrauch — den engeren Kostenbegriff (Seite 47 ff., Seite 164 f.). In seinem Werk „Der Einzelhandelsbetrieb“ (Essen 1951, Seite 143 f.) behandelt er die Wareneinstandspreise konsequent als Kostenart, wobei er den Wareneinstandskosten die Betriebskosten gegenüberstellt.
Buddeberg, Hans, Betriebslehre des Binnenhandels, Wiesbaden 1959, S. 52 ff. — Buddeberg unterscheidet fünf Betriebsfaktoren (a. a. O., S. 16) : Die Elementarfaktoren der menschlichen Arbeitsleistung und der sachlichen Betriebsmittel, den Sicherungsfaktor Kapital, den dispositiven und kombinativen Gestaltungsfaktor und den Regiefaktor Ware.
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Henzler, R. (1962). Die Ware als handelsbetrieblicher Leistungsfaktor. In: Handelsbetrieb und Marktordnung. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04256-3_7
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