Zusammenfassung
Geht man den charakteristischen betrieblichen Variablen nach, deren Veränderung die vielberufene Dynamik in der langfristigen Entwicklung des Einzelhandels in entscheidendem Maße bestimmte — wodurch immer dann der Eindruck revolutionärer Umschichtungen entstand, wenn ihr Erfolg zu einer weitreichenden Rezeption dieser zunächst punktuellen Neuerung führte so stößt man auf die Standortvariable in zweifacher Weise. In bedeutsamen Fällen war es die Variation räumlicher Charakteristika des Einzelhandelsbetriebes selbst, in der die wesentliche unternehmerische Neuerung („Innovation“) lag und die daher den aus ihr entspringenden Betriebstypen als hervorstechendes Merkmal den Namen gab; so etwa historisch beim Übergang des ambulanten Handels vom Fern- zum N a h handel, also bei der Kompression der Absatzlinien und -flächen im Rahmen variabler Standorte, sodann bei der Herausbildung desseß haften Handels, also bei der Entstehung fixer Standorte neben variablen, aber auch bei der im Hinblick auf die Ausbreitung von Massenansammlungsorten vollzogenen Wiederbelebung des ambulanten Handels in der Form des „fliegende n“ Handels: weiterhin bei der Veränderung der einzelbetrieblichen Standortstruktur durch die Einführung des Massenfilial-oder Kettensystems u. a. m.
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Referenzen
Quellen: Bis einschließlich 1956: Statistisches Bundesamt, Statistik der Bundesrepublik Deutschland, Band 199, S. 13. Für 1960: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1961, S. 45. Für 1963: Statistisches Jahrbuch für die Bundesrepublik Deutschland 1964, S. 43. Vgl. hierzu auch Norbert Lenort, Entwicklungsplanung in Stadtregionen, Köln und Opladen 1961, S. 109 ft
Quelle: Karl Heinz Lampert, Strukturwandlungen des deutschen Einzelhandels, Diss. Nürnberg 1956, S. 32 (dort errechnet aus Statistisches Reichsamt, Statistik des Deutschen Reichs, Band 571, Berlin 1944).
Vgl. Ernst Scheu, Der Einfluß des Raumes auf die Güterverteilung. Ein wirtschaftsgeographisches Gesetz, Mitteilungen des Vereins der Geographen an der Universität Leipzig, Jg. 1927, Nr. 7; ferner Rudolf Klöpper, Der Einzugsbereich einer Kreisstadt, Raumforschung und Raumordnung, Jg. 1953, Heft 2
W. Christian Sonneborn, Die Großstadt als Einkaufszentrum, dargelegt am Beispiel der Textilkäufe in der Stadt Münster, Münster 1959.
Walter Christaller, Die zentralen Orte in Süddeutschland, Jena 1933;
Walter Christaller, Rapports fonctionnels entre les agglomerations urbaines et les campagnes, Comptes rendus du Congrês International de Geographie, Band 2, Amsterdam 1938;
vgl. auch Hans Friedrich Gorki, Verwaltungsorte und ihre Bereiche. Ein Beitrag zur Erfassung zentralörtlicher Erscheinungen, Diss. Müinster 1955.
William Reilly, The Law of Retail Gravitation, New York 1931;
vgl. auch Victor W. Bennett, Consumer Buying-Habits in a small town located between two large cities, The Journal of Marketing, Vol. 8, Nr. 4 (1944)
Allen F. Jung, Is Reilly’s Law of Retail Gravitation always true?, Journal of Marketing, Vol. 24, Nr. 2 (1959).
Vgl. Edgar M. Hoover, The Location of Economic Activity, New York/Toronto/ London 1948, S. 60; ferner August Lösch, Die räumliche Ordnung der Wirtschaft, 2. Aufl., Jena 1944, S. 48, 51.
Vgl. hierzu Karl Christian Behrens, Der Standort der Betriebe, Bd. I: Allgemeine Standortbestimmungslehre, Köln und Opladen 1961, S. 79;
Vgl. hierzu Karl Christian Behrens, Standortbestimmung der selbständigen Klein- und Mittelbetriebe des Einzelhandels, I. Teil, Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis, Jg. 1959, Heft 11, S. 621.
Vgl. Julius Hirsch, Der moderne Handel, seine Organisation und Formen und die staatliche Binnenhandelspolitik, Grundriß der Sozialökonomik, V. Abteilung, II. Teil, 2. Aufl., Tübingen 1925, S. 231 f.;
Vgl. Julius Hirsch, Abriß der Standortslehre, Grundriß der Betriebswirtschaftslehre, Band II, Leipzig 1926, S. 193; ferner Robert Nieschlag, Binnenhandel und Binnenhandelspolitik, Berlin 1959, S. 171.
Vgl. hierzu auch Erich Hoppmann, Binnenhandel und Binnenhandelspolitik, Berlin und Frankfurt 1959, S. 93.
Vgl. Edgar Hentschel, Betriebs- und Preisverhältnisse im Einzelhandel, Berlin-Wien 1928, S. 37
R. Schmidt-Friedländer, Grundzüge einer Lehre vom Standort des Handels, Prag 1933, S. 103.
Vgl. Arnold Kremer, Die Lokalisation des Einzelhandels in Köln und seinen Nachbarorten, Köln und Opladen 1961, S. 46 ff.
Quelle: Thomas P. Gasser, Das Shopping Center in Nordamerika, Einkaufszentren in Europa, Bern 1960, S. 19.
Vgl. hierzu auch Homer Hoyt, Recent Distortions of the Classical Models of Urban Structure, Land Economics, Vol. XI (1964), S. 202.
Quelle: Bruno Tietz, Zur Errichtung neuer Einkaufszentren, Mitteilungsblatt des Handelsinstituts an der Universität des Saarlandes, Heft 23/24 (1963), S. 10.
Schätzungen zufolge sollen im Jahr 1980 auf die Interurbien 80 % der Bevölkerung und 70 & der Einzelhandelsumsätze entfallen. Vgl. Arnold C. Schumacher, From Suburbia to Interurbia, The Guarantor (Chicago), Nr. 2/1959, 5. 1.
Erwin Thomas, Gerhard Gries und Josef Wolff, Einzelhandel im Städtebau, Frankfurt/M. 1964, S. 46, 27. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß in den Shopping Centers in erheblichem Umfange auch Güter des „täglichen“ Bedarfs abgesetzt werden; das gilt insbesondere für die kleineren Zentren (Neighborhood Centers), die in erster Linie auf diesen Warenkreis abgestellt sind. Ferner ist eine gewisse — wenn auch relativ geringe — Anzahl von Shopping Centers innerhalb der Stadtkerngebiete errichtet worden. Daher läßt sich der Grad, in dem sich die Spaltung der distributären Ballungsräume vollzogen hat, nicht unmittelbar an der Zahl und dem Umsatzanteil der Shopping Centers ablesen.
Quellen: Für 1923 und 1950: Thomas P. Gasser, a. a. O., S. 16, 18. Für 1960: 8th Annual Report on Shopping Centers, Chain Store Age, Mai 1960, S. 1. Für 1964: Thomas-Gries-Wolff, a. a. O., S. 27.
Vgl. W. L. Rohm, Der Verfall der City-Geschäfte, Der Lebensmittelgroßhandel, Nr. 450/1960, S. 8 f.
Vgl. hierzu Günther Schütze, Innerstädtische Geschäftszentren in den USA, BAG-Nachrichten, Nr. 2/1964, S. 8 ff.
Vgl. hierzu auch Eberhard Rhein, Die Theorie des unvollkommenen Wettbewerbs und ihre Anwendung auf den Wettbewerb im Einzelhandel, Jahrbuch für Sozialwissenschaft, Bd. 11 (1960), S. 65 ff.
1963 kauften 47 % der amerikanischen Supermarktkunden lediglich einmal je Woche ein (nach der Colonial-Studie der Zeitschrift „Progressive Grocer“, übersetzt vom Institut für Selbstbedienung, Köln o. J. [1964], S. 56); der durchschnittliche Einkaufsbetrag je Kunde lag bei 5,20 $ (nach Super Market Institute, Facts about new Super Markets opened in 1963, Chicago 1964, S. 14). Demgegenüber kauften im Jahre 1964 nur 16 % der Westberliner lediglich einmal je Woche Lebensmittel ein, 57 % dagegen dreimal und öfter; bei 68 0/0 der Einkäufe lag der Einkaufsbetrag unter 10 DM (nach Untersuchungen des Instituts für Markt- und Verbrauchsforschung der Freien Universität Berlin).
Bereits 1953 hatten 66 % der Supermärkte eigene Parkmöglichkeiten, 28 % Parkgemeinschaften mit anderen Läden und lediglich 6 % keine Parkplätze. (Vgl. Gerti Meineke-Hayler, Supermarkets in den USA, Bad Homburg/Berlin/Zürich, 1957, S. 18.) Durchschnittlich verfügt jeder Supermarket über 100 Parkgelegenheiten.
Bis einschließlich 1954 umfaßt der Begriff „Supermarkt“ alle SB-Geschäfte mit einem jährlichen Mindestumsatz von 375 000 $. Den Zahlenangaben für 1963 liegt dagegen als Abgrenzungskriterium ein Mindestumsatz von 500 000 $ p. a. zugrunde; unter Beibehaltung des vorher verwandten Merkmals ergäben sich naturgemäß höhere Werte.
Quellen: Bis einschließlich 1954: Gerti Meineke-Hayler, a. a. O., S. 66 f. Für 1963: Grocery Business Annual Report 1964, published by Progressive Grocer, New York 1964, S. 6.
Quellen: Für 1954: Supermarket Institute, Facts about new Super Markets opened in 1954, Chicago 1955, S. 3. Für die übrigen Jahre: Super Market Institute, Facts about new Super Markets opened in 1963, a. a. O., S. 8. Zu den Supermärkten werden hierbei nur die SB-Geschäfte mit einem Mindestumsatz von 1 000 000 $ p. a. gerechnet.
Quelle: Super Valu Studie der Zeitschrift „Progressive Grocer“, übersetzt vom Institut für Selbstbedienung, Köln o. J. (1957), S. 49.
Quelle: Grocery Business Annual Report 1964, a. a. O., S. 5 f.
Quellen: Für 1948 und 1954: Facts in Grocery Distribution, published by Progressive Grocer, 1959 Edition, S. 22. Für 1958: Facts in ..., 1958 Edition, S. 3. Für 1964: Grocery Business Annual Report 1964, a. a. O., S. 5.
Horst Fehre, Zur Bevölkerungsentwicklung der deutschen Stadtregionen von 1939 bis 1960, Raumforschung und Raumordnung, 21. Jg. (1963), Heft 3, S. 133.
Im Unterschied zu den amerikanischen Shopping Centers, deren Errichtung überwiegend auf privater Initiative beruht, wurden diese Einkaufszentren von kommunaler Seite aus geplant.
Innenstädtische Shopping Centers sind insbesondere in Rotterdam, Stockholm, Köln und West-Berlin entstanden.
Abweichend von der in den USA üblichen Abgrenzung der Supermärkte nach einem jährlichen Mindestumsatz (überwiegend: 500.000 $) werden die Supermärkte in Europa durch eine Mindestverkaufsfläche (überwiegend: 400 qm) definiert; daher auch die Bezeichnung „Großraumladen“. Die durchschnittliche Verkaufsfläche ist bei den europäischen Supermärkten erheblich geringer als bei den amerikanischen.
Zahlen nach Selbstbedienung und Supermarkt, Jg. 1964, passim. Vgl. auch Internationale Selbstbedienungs-Organisation, Selbstbedienung 1964, bearbeitet von K. H. Henksmeier, Köln o. J. (1965), Tabelle IX.
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Uherek, E.W. (1966). Wandlungen in der Standortstruktur des Einzelhandels. In: Behrens, K.C. (eds) Wandel im Handel. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04235-8_7
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