Zusammenfassung
Die Volkswirtschaftslehre dieses Zeitalters des Liberalismus ist zutiefst verwurzelt in den säkularen Geistesbewegungen des Naturrechts und der Aufklärung. Wie das Mittelalter unter der herrschenden Idee der göttlichen Ordnung, die Epoche des Merkantilismus unter der Idee der staatlichen Ordnung steht, so erhebt sich nunmehr die Idee einer natürlichen, der menschlichen Vernunft entsprechenden Ordnung des gesellschaftlichen Lebens. Die Fortschritte der Naturwissenschaften, die Konsolidierung des kosmischen Weltbildes durch Kopernikus, Kepler und Galilei und die Mehrung des wirtschaftlichen Wohlstandes hatten das Selbstgefühl der mit dem 17. Jahrhundert im Aufstieg begriffenen bürgerlichen Gesellschaft erheblich gestärkt. Allgemein empfand man das Bedürfnis nach einem dem bürgerlichen Menschen gemäßen Lebensstil, losgelöst von dem Druck der kirchlichen Dogmen und dem leitenden Zwang des Staates. Dieser Freiheitssehnsucht des Bürgertums gab das moderne Naturrecht, im Anschluß an die antiken und mittelalterlichen Lehren besonders von Hugo Grotius, Thomas Hobbes und Samuel Pufendorf mit eindringlicher Anschauung vorgetragen, Stütze und Antrieb.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1963 Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Muhs, K. (1963). Die Physiokratie. In: Kurzgefaßte Geschichte der Volkswirtschaftslehre. Fachbücher für die Wirtschaft. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04224-2_6
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-04224-2_6
Publisher Name: Gabler Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-03036-2
Online ISBN: 978-3-663-04224-2
eBook Packages: Springer Book Archive