Zusammenfassung
Um die geschilderte Entwicklung zu beurteilen und die Wirkungen der gesetzlichen Eingriffe tendenzweise zu isolieren, ist es notwendig, sich von den Ursachen, die zu den „überlangen“ Ladenzeiten geführt hatten, ein Bild zu machen. Dies wird dadurch erschwert, daß die spärlichen Äußerungen in der Literatur durchweg interessengebunden sind und sich dadurch außerordentlich widersprechen. Insofern gewinnt die erwähnte Erhebung des Kaiserlichen Statistischen Amtes besondere Bedeutung, denn
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vermitteln ihre Zahlen einen zuverlässigen Einblick in die Zeitverhältnisse des Detailhandels, wie sie sich auf Grund einer jahrhundertelangen Entwicklung ergeben hatten;
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erlauben sie Rückschlüsse auf die Einwirkung wirtschaftlicher und außerwirtschaftlicher Faktoren auf die Gestaltung der Geschäftszeiten bei Nichtvorhandensein einer gesetzlichen Regelung. Erwähnt sei aber vorweg, daß die Ergebnisse einer solchen Analyse nicht ohne weiteres in die Gegenwart übertragen werden können, da — wie noch zu zeigen sein wird — die soziale Gesetzgebung, vor allem der 8-Stunden-Tag der Angestellten, die Verhaltensweise des Unternehmers bezüglich der Festsetzung seiner Verkaufszeit wesentlich beeinflussen kann, da im Falle einer mehr als 8stündigen Geschäftszeit Laden- und Arbeitszeit u. U. nicht mehr als Einheit betrachtet werden können. Auch andere Voraussetzungen haben sich verändert, so die Arbeitszeiten der Bevölkerung, die Berufstätigkeit der Frau, technische und organisatorische Bedingungen, Verbrauchsgewohnheiten, und nicht zuletzt die Auffassungen über die Notwendigkeit des „Kundenservice“.
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Referenzen
Teil I, a. a. O. S. 32/33.
Gerhardt, J.: Deutsche Arbeits- u. Sozialpolitik, a. a. O. S. 129.
Teil 1, a. a. O. S. 32 f. p
Zu dem gleichen Ergebnis, daß mit zunehmender Größe des Betriebes die Länge der Ladenzeit abnimmt, kommt auch K. Lux: Studien über die Entwicklung der Warenhäuser in Deutschland, a. a. O. S. 27.
Teil I, a. a. O. S. 32/33.
Teil I, a. a. O. S. 75.
Zusammengestellt aus den Tabellen Teil I, a. a. O. S. 64/65.
Teil I, a. a. O. S. 14.
Zusammengestellt aus den Tabellen Teil I, a. a. O. S. 32/33.
Zusammengestellt und errechnet aus den Tabellen Teil I, a. a. O. S. 32/33.
Teil I, a. a. O. S. 30 ff.
Das Gegengewicht lag in einem geringeren Arbeitstempo.
Hirsch: Moderner Handel, a. a. O. S. 7 ff.
Seyffert: Wirtschaftslehre des Handels, a. a. O. S. 277.
Nieschlag: Die Gewerbefreiheit im Handel, a. a. O. 1953, S. 6.
Hirsch: a. a. O. S. 7 ff.
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Schoneweg, R. (1955). Erkennbare Gründe für die Bestimmung Langer Ladenzeiten um die Jahrhundertwende. In: Ladenzeiten im Einzelhandel. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04196-2_2
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-03008-9
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