Oogenese

Zusammenfassung

Der Vergleich der Gametogenese zeigt die Ähnlichkeit des Phänomens der Meiose bei den beiden Geschlechtern (Bild 9). Während jedoch die Spermatogenese schnel und ohne Unterbrechung die diversen Entwicklungsstadien durchläuft, vollzieht sich die Oogenese im Gegensatz dazu sehr langsam, wobei es Ruheperioden von manchmal mehreren Jahren geben kann. Die Hauptunterschiede zwischen den beiden Entwicklungsgängen lassen sich auf die drei folgenden Kennzeichen zurückfüüh ren:

• die Meiose der männlichen Gameten ist mit der cytoplasmatischen Differenzierung des Spermatozoons beendet, und der Kern ändert das Aussehen nicht mehr; die Meiose-Prophase beginnt auf dem Niveau der jungen Oocyte I und bleibt bis zum Diplotän-Stadium blockiert, der Kern nimmt an Größe beträchtlich zu;

• die Spermatide eliminiert einen Cytoplasma-Betrag und baut eine extrem spezialisierte Struktur, die Geißel, auf; die Oocyte konserviert und vermehrt ihre Cytoplasmamasse oft um gewaltige Beträge; der aus dem GOLGI-Apparat und den Mitochondrien gebildete Zellkomplex verhält sich in den beiden Gameten ganz verschieden;

• aus einem einzigen Nährelement, der SERTOLI-Zelle, entstehen zahlreiche männliche Gameten; die weibliche Gamete ist im allgemeinen von zahlreichen Nährelementen, den Follikelzellen, umgeben; die Membranen des Eis sind oft komplex, das Spermatozoon entwickelt keine besondere Membran.