Zusammenfassung
Man beschuldigt uns, denen das Recht etwas Großes, Unverbrüchliches ist und die ihre Entscheidungen auf allen Lebensgebieten nach diesem Recht ausrichten, der Neigung zur Überzüchtung des rechtsstaatlichen Denkens und warnt uns, die Grundlagen des Rechtsstaates zum Schaden elementarer Gerechtigkeit zu verschleißen; in unserer Haltung liege eine Reaktion auf den Unrechtsstaat; das Pendel schwinge nach der anderen Seite. — Welche Fülle von gefährlichen Mißverständnissen! Wer hier das Bild vom Pendel gebraucht, für den liegt die Mitte des Pendelschlags zwischen Recht und Unrecht; er ist bereit, das Recht zu opfern, gerade wenn es darauf ankommt.
Aus: »liberal«, Heft 3/1965, S. 71 ff. Dieser Aufsatz zur Frage der Verjährung von NS-Verbrechen erschien kurz vor der Bundestagsrede vom 10. 3. 1965 zum gleichen Thema und enthält bereits deren wesentliche Argumente.
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Dehler, T. (1969). Die Schranke des Rechts. In: Reden und Aufsätze. Schriftenreihe der Friedrich-Naumann-Stiftung zur Politik und Zeitgeschichte, vol 13. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-04177-1_4
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