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Part of the book series: Die Industrielle Entwicklung ((DIE,volume 9))

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Zusammenfassung

Neben dem allgemeinen wirtschaftlichen Gleichgewicht beschäftigt die Wirtschaftstheorie das Problem des räumlichen Gleichgewichts in zunehmendem Maße. Diese Gleichgewichtsvorstellung geht auf den Harmoniegedanken des sich selbst regulierenden Ablaufes ökonomischer Prozesse zurück, demzufolge Ungleichgewichte nur kurzfristiger Natur sein können. Diese mit Werturteilen behaftete Betrachtungsweise ist in zunehmendem Maße der Analyse ungleichgewichtiger Wirtschaftsabläufe gewichen. Die wirtschaftliche Entwicklung ist neben der laufenden Anpassung an Datenänderungen gerade durch sich selbst verstärkende Ungleichgewichte im Prozeßablauf gekennzeichnet. Die Analyse des Entwicklungsproblems durch die allgemeine Wirtschaftstheorie mit Hilfe des Instrumentariums der statischen Theorie erwies sich als Notbehelf, welcher der dynamischen Wirtschaftstheorie nicht als tragfähige Basis zu dienen vermochte. Will man den Gleichgewichtsgedan ken nicht völlig aufgeben, so ist die Idee des „Dynamischen Gleichgewichts“ im Rahmen der Wachstums- und Entwicklungstheorie bedeutungsvoll1.

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Referenzen

  1. Diese Begleiterscheinungen regionaler Wachstumsprozesse werden uns bei der Analyse der Investitionswirkungen auf den Raum beschäftigen. Vgl. S. 79 ff.

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  2. Infolge von Mehrbedarf an öffentlichen Diensten, gekennzeichnet durch eine Ausweitung der Versorgungsbetriebe, Anschluß an das Verkehrsnetz usw.als tragfähige Basis zu dienen vermochte. Will man den Gleichgewichtsgedanken nicht völlig aufgeben, so ist die Idee des „Dynamischen Gleichgewichts“ im Rahmen der Wachstums- und Entwicklungstheorie bedeutungsvoll1. Ausgehend von Harrod und Domar ist die Problematik des allgemeinen wirtschaftlichen Wachstums im Gleichgewicht in einer Vielfalt von Modellen untersucht worden. Dabei wird Wachstum als Zunahme des realen Sozialproduktes einer Volkswirtschaft definiert. Gilt als Bedingung des „Gleich

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  3. Zur Problematik des wirtschaftlichen Gleichgewichts vgl. in der neueren Literatur Sigurd Klatt: Zur Theorie der Industrialisierung. Köln, Opladen 1959, S. 19 ff.

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  5. Karl Brandt: Gleichgewicht, ökonomisches. In: HdSw, Bd. 4. Stuttgart, Tübingen, Göttingen 1965, S. 599–606

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  6. Roy F. Harrod: An Essay in Dynamic Theory. In: Economic Journal. Bd. 49 (1939), S. 14–33

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  7. Roy F. Harrod: Dynamische Wirtschaft. Wien, Stuttgart 1949

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  8. Evsey D. Domar: Essays in the Theory of Economic Growth. New York 1957

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  9. Fritz Voigt: Die volkswirtschaftliche Bedeutung des Verkehrssystems. Berlin 1960, S. 59 ff.

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  10. E. D. Domar (Capital Expansion, Rate of Growth, and Employment. In: Essays in the Theory of Economic Growth. New York 1957, S. 70 ff.) geht von der Annahme aus, daß sich eine Wirtschaft dann im Gleichgewicht befindet, wenn ihre Produktionskapazität (P) gleich dem Volkseinkommen (Y) ist (P = Y). Die „Angebotsseite“ der Domarschen Grundgleichung, die die Kapazitätswirkungen einer Investition darstellt, wird folgendermaßen abgeleitet: Bei Investitionen vom Umfang I und der maximalen Produktionskapazität (s) entspricht die Produktionsleistung dieser Investition dem Produkt aus Umfang und Produktionskapazität von I. Die potentielle durchschnittliche volkswirtschaftliche Produktivität der Investition (ϭ) die maximal den Wert s annehmen kann, wird dann dargestellt durch denQuotienten aus Zuwachs an Produktionsleistung und Investition )(math) . Die „Nachfrage- Î frage- bzw. Einkommensseite“ der Gleichung ergibt sich aus der Multiplikatortheorie . Dabei ist a’ die marginale Sparquote. Unter der oben angenommenen Gleichgewichtsbedingung P = Y gilt dP = dY, wenn die Wirtschaft im Gleichgewicht wachsen soll. Da (math) und (math) ist (math) . Der Zuwachs der Investitionen ist bestimmt a a durch (math). Diesen Ausdruck bezeichnet Domar als Gleichgewichtsrate des Wirtschaftswachstums. Da S = I = aY, ist das Wachstum des Volkseinkommens An dieser Stelle kann die Verbindung zwischen der Investitionsproduktivität und dem marginalen Kapitalkoeffizienten (k') hergestellt werden. a ist der reziproke Wert des marginalen Kapitalkoeffizienten, so daß die Gleichgewichtsrate (w) des Volkseinkommens bestimmt wird durch w =, ; dieser Ausdruck beschreibt den Gleichgewichtspfad des Wirtschaftswachstums. Die Investitionsproduktivität stellt also den reziproken Wert des marginalen Kapitalkoeffizienten dar, die Beziehung zwischen der Vergrößerung des Kapitalstocks und dem Zuwachs an Realeinkommen einer Volkswirtschaft. Für den Zuwachs an Realkapital können wir I einsetzen, so daß der marginale Kapitalkoeffizient k’ = dY ist. Folglich ist k'= 1 = 1. dY ϭ I

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  11. Dabei sei zunächst offengelassen, ob unter den gegebenen Annahmen auch eine befriedigende Lösung des Problems möglich ist.

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  12. Hierzu und zum Folgenden vgl. Martin Beckmann: Zur Theorie des allgemeinen räumlichen Gleichgewichts. In: Systeme und Methoden in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Festschrift für Erwin von Beckerath. Hrsg. von Norbert Kloten u. a., Tübingen 1964, S. 483–491.

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  13. Vgl. Martin Beckmann: Martin Beckmann: Zur Theorie des allgemeinen räumlichen Gleichgewichts. In: Systeme und Methoden in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Festschrift für Erwin von Beckerath. Hrsg. von Norbert Kloten u. a., Tübingen 1964, S. 484ff

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  15. Vgl. Leonhard Miksch: Zur Theorie des räumlichen Gleichgewichts. In : Weltwirtschaftliches Archiv. Bd. 66 (1951), S. 7 if.

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  16. „Man kann insbesondere die Größe der den einzelnen Produzenten zugehörigen Marktgebiete berechnen. Der durch die Konkurrenz gegebene f.o.b. Preis ist als Minimum der Durchschnittskosten bestimmt, und die Nachfrage muß gerade so groß sein, daß die optimale Betriebsgröße durch den Absatz realisiert werden kann.“ Martin Beckmann: A. a. O., S. 488.

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  17. Siehe Edwin. Böventer: Die Struktur der Landschaft. Versuch einer Synthese und Weiterentwicklung der Modelle J. H. Thünens, W. Christallers und A. Löschs. In: Optimales Wachstum und optimale Standortverteilung. Schriften des Vereins für Socialpolitik. N.F., Bd. 27. Berlin 1962, S. 77–133.

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  18. „Weil die Grenzkosten, die durch eine weitere Wirtschaftseinheit der Stadt insgesamt entstehen, über den Durchschnittskosten liegen, die einzelne Wirtschaftseinheit aber höchstens die Durchschnittskosten trägt, wird ein künstlicher Anreiz zur Überfüllung und Ausdehnung metropolitaner Städte und also zur Zusammenballung der wirtschaftlichen Tätigkeit im Raume geschaffen.“ Martin Beckmann: A. a. O., S. 491.

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  19. Vgl. Hans Ritschl: Standort und Standortlehren. In: Handwörterbuch der Betriebswirtschaft. 3. Aufl., Bd. 3. Stuttgart 1960, Sp. 5031–5050.

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  20. Vgl. Albert O. Hirschman: The Strategy of Economic Development. 3. Auflage, New Haven, London 1962, S. 24 ff.

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  21. Zu den Begriffen der „leaders“ und „laggers“ vgl. Alvin H. Hansen: Business Cycles and National Income. New York 1951, S. 565 ff. Allerdings verwendet Hansen die Begriffe im Konjunkturablauf und nicht in regionalem Sinne.

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  22. Hierzu vgl. S. 129.

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  23. Vielmehr bedeutet die Einführung der räumlichen Komponente in die allgemeinen Gleichgewichtsvorstellungen, daß die heute möglicherweise auch noch standortgebundenen Arbeitskräfte mit maximalem Produktivitätseffekt beschäftigt werden könnten, ohne daß das Prinzip einer maximalen Ausnutzung der Ressourcen dabei aufgegeben würde. Ingeborg Esenwein-Rothe: Über die Möglichkeiten einer Quantifizierung von Standortqualitäten. In: Gestaltungsprobleme der Weltwirtschaft. Festschrift für Andreas Predöhl. Göttingen 1964. S. 493.

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  24. Zur Definition der Begriffe „Wirtschaftswachstum“ und „Industrialisierung“ sei verwiesen auf Sigurd Klatt: Zur Theorie der Industrialisierung. Köln, Opladen 1959, S. 19 ff.

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  25. Walther G. Hofmann: Stadien und Typen der Industrialisierung. Jena 1931, S. 11.

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  26. Walther G. Hofmann: Vollbeschäftigung als Problem der wachsenden Wirtschaft. In: Schriften des Vereins für Socialpolitik, N. F., Bd. 3 (1951), S. 34.

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  27. Ferner Fritz Voigt: Verkehr und Industrialisierung. In: Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Bd. 109 (1953), S. 193.

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  28. Vgl. S. 79 ff.

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© 1966 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Schmidt, H. (1966). Räumliches Gleichgewicht und Wirtschaftswachstum. In: Räumliche Wirkung der Investitionen im Industrialisierungsprozess. Die Industrielle Entwicklung, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02986-1_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02986-1_2

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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