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Eigenständige Entwicklungsdynamik eines begrenzten Wirtschaftsraumes

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Part of the book series: Die Industrielle Entwicklung ((DIE,volume 9))

Zusammenfassung

Jede räumliche Entwicklung beruht auf bestimmten, raumgestaltend wirkenden Dynamisierungsfaktoren. Sie treten als Gestaltungsfaktoren neben die originären Standortfaktoren. Die Art und Weise, in der Industrialisierungsprozesse an einem Standort ablaufen, ist durch die den Gestaltungsfaktoren innewohnende Kraft bestimmt. Da wirtschaftliche Wachstumsprozesse eine Vielzahl von Nebenwirkungen zeitigen und die an einem Standort für bestimmte Industriezweige realisierbaren Standort- und Produktionsfaktorenkombinationen begrenzt sind, laufen regionale Wachstumsprozesse differenziert im Vergleich zu anderen Investitionsorten ab. Nachdem zunächst die Standortfaktoren über das Ausmaß der Investitionstätigkeit in einer Region entscheiden, entwickelt jede in den Industrialisierungsprozeß einbezogene Raumeinheit eine typische Entwicklungsdynamik, die aus sich heraus räumlich gestaltend wirkt.71 Diese Eigendynamik eines Raumes ist der Inbegriff für alle die räumliche Struktur prägenden eigenständigen Bewegungskräfte, die sich aus der am Standort vorliegenden Datenkonstellation ergeben. Der räumliche Wachstumsprozeß wird in seinen Dimensionen begrenzt durch die Konstellation der Konstanten und Variablen, die aus der wirtschaftlichen Aktivität in diesem Gebiet resultieren.

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Referenzen

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  5. Die Eigendynamik eines Wirtschaftsraumes führt zu Raumgebilden, welche sich den Gegebenheiten des räumlichen Leistungspotentials angleichen und mit der ihnen innewohnenden Kraft „unökonomische“ Grenzen von vornherein sprengen. Insofern können in einer Wachstumsregion mehrere Städte bzw. eine Vielzahl von Gemeinden zusammengefaßt sein. Jede wird dabei versuchen, „dem Gesetze des heiligen Egoismus folgend, ihre eigene Politik ... ohne Rücksicht auf die Interessen des ganzen Raumes“ zu betreiben. Nichtsdestoweniger erfolgt die räumliche Entwicklung doch in der ihr innewohnenden dynamischen Kraft, wenngleich durch kommunalpolitische Einflüsse gewisse Abweichungen herbeigeführt werden können. Vgl. Hans Klüber: Kommunale Probleme im Ballungsraum. In : Kommunalwirtschaft. Jg. 1961, H. 8, S. 291.

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Schmidt, H. (1966). Eigenständige Entwicklungsdynamik eines begrenzten Wirtschaftsraumes. In: Räumliche Wirkung der Investitionen im Industrialisierungsprozess. Die Industrielle Entwicklung, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02986-1_14

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02986-1_14

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-663-01073-9

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