Zusammenfassung
Die neuen Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten führen zu einer in der traditionalen Gesellschaft nicht vorhandenen Arbeitsmobilität. Dabei entsteht eine Übermobilität, solange die Lohnarbeit nicht zu einem in die Gesamtkultur integrierten Bereich geworden ist. Die Integration erfolgt vor allem über einen Wandel der Bedürfnisstruktur, über Veränderungen der Familienstruktur, der Religion und des Ausbildungswesens. Je länger die Arbeiter eine Lohnarbeit innehaben und je stärker sich die Veränderungen in der Bedürfnisstruktur und in anderen Bereichen auf sie auswirken, desto geringer ist die Mobilität. Je stärker das Gefühl der Sicherheit und Zugehörigkeit im Betrieb, desto geringer ist die Mobilität, Das Alter bei Antritt der ersten Stelle ist nicht von anderen Variablen wie Geburtsort oder Stammeszugehörigkeit abhängig. Eine längere Unterbrechung des Arbeitsverhältnisses (Arbeitslosigkeit) kann zu einer vorübergehenden oder endgültigen Rückgliederung in die traditionale Gesellschaft führen.
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Anmerkungen
vgl. Peter R. Hofstätter, Faktorenanalyse, S. 385 f., 388 f., in: Ren König, Handbuch der empirischen Sozialforschung, I. Band, Stuttgart 1962, S. 385–414.
Simon Ottenberg, a. a. O., passim.
Simon Ottenberg, a. a. O., S. 137.
F. A. Wells and W A. Warmington, a. a. O., S. 52.
Unter demBegriff “kultureller Teilbereich” wird das zusammengefa?t, was Milke als Kulturelement, kulturelle Einrichtung und Lebensbereich bezeichnet. Als Kulturelement bezeichnet Milke eine in bestimmten Situationen regelm??ig wiederkehrende Handlungsfolge, die auf ein bestimmtes n?chstes Ziel gerichtet ist, z. B. die Feuererzeugung mittels der Bohrmethode. Die Vereinigung mehrerer Kulturelemente zu einem konstanten Handlungsgefüge nennt er eine kulturelle Einrichtung oder Institution; das Element Feuererzeugung kann dabei Bestandteil zweier kultureller Institutionen sein, z. B. Element der Nahrungszubereitung oder der Leichenverbrennung. Einrichtungen, die vorwiegend auf das gleiche Ziel bezogen sind, bilden zusammen einen Lebensbereich. (Wilhelm Milke, über einige Kategorien der funktionellen Ethnologie, S. 116, in: C. A. Schmitz, Kultur, Frankfurt 1963, S.115–137) Ferner geh?rt die materielle Kultur als Produkt menschlichen Handelns dazu.
vgl. Bronislaw Malinowski, The Dynamics of Culture Change. An Inquiry into Race Relations in Africa, New Haven 1958, passim.
vgl. Wilhelm Milke, Der Funktionalismus in der V?lkerkunde, S. 114, in: C. A. Schmitz, Kultur, Frankfurt 1963, S.95–114.
Richard F. Behrendt, Die wirtschaftliche und soziale Revolution in den unentwickelten L?ndern, a.a.O., S.28.
Clark Kerr, a. a. O., S. 359.
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Seibel, H.D. (1968). Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse in Thesen. In: Industriearbeit und Kulturwandel in Nigeria Kulturelle Implikationen des Wandels von einer traditionellen Stammesgesellschaft zu einer modernen Industriegesellschaft. Ordo Politicus, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02968-7_23
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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