Zusammenfassung
Die Einordnung der Bandenlinien nahm in Frankreich mit den Arbeiten H. Deslandres’ ihren Ursprung. Den richtigen Zusammenhang der Linien eines Bandes unter sich fand R. Fortrat, der erkannte, daß P- und R-Linien eine einzige Folge bilden. Dies wurde klar, als Heurlinger und Lenz die Quantentheorie auf den Bau der Banden anwandten. Kratzer lenkte die Aufmerksamkeit auf den Einfluß, den die Gegenwart des Elektrons auf den feineren Bau der Bande ausübt, und bahnte damit den Weg zu einem Verständnis der feineren Struktur. Die Ergebnisse der genaueren Erforschung der feinen Struktur durch A. Kratzer, R. Mulliken, E. Hulthén, R. Birge, F. Jenkins, W. Jevons und andere wurden, man darf sagen, auf einen Schlag durch F. Hunds Theorie der Entstehung der zusammengesetzten Energiestufen des Moleküls erklärt. F. Hund begründete auch die a, s-Aufspaltung der Drehstufen symmetrischer Moleküle. R. de Kronig und R. Ruedy wiesen darauf hin, daß nach Hunds eigener Theorie auch unsymmetrische Moleküle in allen Drehzuständen (außer S-Stufen) eine Aufspaltung, die bekannte AB- oder 6-Aufspaltung zeigen müßten. Außer weiterer Feinbauforschung ergibt sich schließlich noch die Aufgabe, die Energiestufen des Moleküls mit den Stufen des Atoms zu vergleichen bzw. die einen aus den anderen abzuleiten (R. Mecke, R. Mulliken, R. Birge, V. Henri und andere). Die Klarlegung der Energiestufen mehratomiger Moleküle insbesondere hat V. Henri erfolgreich in Angriff genommen.
„Die Forschungen auf diesem Gebiet bergen einen eigenen Reiz; man gibt sich ihnen nicht allein mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen hin.“
(V. Henri.)
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Ruedy, R. (1930). Einleitung. In: Bandenspektren. Sammlung Vieweg. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02956-4_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02956-4_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-01043-2
Online ISBN: 978-3-663-02956-4
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