Zusammenfassung
Wo der Brocken, der alte germanische Zauberberg, seine Ausläufer in steilen Wellen westwärts schickt, wo seit Jahrhunderten ein fleißiges VöIklein die einst so reichen Metalladern des Gebirges ausbeutet, daist die Urheimat der Raabe-Sippe. Eine eigenartige Kulturinsel in ernster, noch heute vielfach urweltlich anmutender Landschaft ist dieses Öberharzer Bergwerksgebiet. Im 16. Jahrhundert riefen unternehmungsfreudige Fürsten welfischen Geschlechts unter Zusicherung bedeutsamer Freiheiten Bergleute in das wilde, unerschlossene Gebirgsland, um den Bergban, der lange Jahre vorher unter den Auswirkungen der Pest zum Erliegen gekommen war, neu zu beleben. Ein zähes, lebenstrotziges und bei allem Grimm seines Kampfes mit einer abweisenden Natur lebensfreudiges Volk siedelte sich auf den Höhen und in den engen Talzügen an und prägte die neue unwirtliche Heimat nach seinem Willen. Es war keine nach Stammesherkunft einheitliche Masse, die hier zusammenströmte; aber die Mehrzahl der Siebler scheint doch aus dem Sächsischen Erzgebirge gekommen zu sein; denn die mitteldeutsche Sprache gewann den unumstrittenen Sieg.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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© 1937 Friedr. Vieweg & Sohn, Braunschweig
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Fehse, W. (1937). Werden und Reifen. In: Wilhelm Raabe. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02932-8_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-663-02932-8_2
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-663-01019-7
Online ISBN: 978-3-663-02932-8
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