Wesen und ziel der untersuchung

Zusammenfassung

Wie die Geschichte zeigt, ist die Besteuerung seit ihren Anfängen eines der wesentlichsten Gebiete staatlicher Wirksamkeit; von der ersten, großen Vollendung des Steuerwesens in den absoluten Monarchien des alten Orients über die Finanzpolitik des römischen Weltreiches und des Mittelalters bis zur Neuzeit mit ihren bis zur Perfektion ausgebauten Steuersystemen war die „Kunst der Besteuerung“ immer von entscheidendem Einfluß auf den abgabe- bzw. steuerpflichtigen Bürger und somit auf seine Einstellung und sein Verhalten zu der die Steuer erhebenden Institution, dem Staat1. In den herrschenden Staatsauffassungen spiegeln sich daher auch die Anschauungen über das Wesen, die Aufgaben und die Grenzen der Besteuerung wider; „ergibt sich das Wesen der Steuer aus dem Wesen des Staates, so sind die Funktionen der Steuer notwendig durch die Aufgaben bestimmt, die der Staat sich stellte“. Bedingt durch diese Parallelität von Staatszweck und Steuerzweck ist der Einfluß der Besteuerung auf die Volkswirtschaft von entscheidender Bedeutung für die Wirksamkeit des Staates; zumal „sich in zunehmendem Maße die Erkenntnis durchsetzt, daß die Gesundheit eines Staatswesens nicht allein auf Gesetzen und Verordnungen beruht, noch dazu auf solchen, die, wie die Steuergesetze, den Trieben und Strebungen seiner Bürger in krassester Form entgegengesetzt ist, sondern daß auch hier ein Weniger durchaus ein Mehr bedeutet, ein Mehr nämlich hinsichtlich einer positiven, vom guten Willen des einzelnen getragenen Haltung gegenüber dem Staat³“.