Zusammenfassung
Wir haben schon früher verschiedentlich darauf hinweisen müssen 64), daß das Steuerrecht bei Aktivierungen vorzugsweise die Erkenntnisse der dynamischen Bilanzauffassung anwendet. Nach dieser Auffassung, so wie sie vom Steuerrecht verstanden wird, ist jede Ausgabe, deren Nutzen sich im Jahr der Verausgabung nicht erschöpft, zu aktivieren und auf d ieNutzungsdauer zu verteilen. Diese Praxis wäre vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt nicht zu beanstanden, wenn einheitlich, bei der Beurteilung von Aktivierungen und Passivierungen, die der dyna mischen Bilanzauffassung zu Grunde liegende Idee der Ermittlung richtiger Periodengewinne angewendet würde. Daß dies nicht der Fall ist, haben wir früher schon zeigen können; bei der Beurteilung der Aktivierungsnotwendigkeit werden Er kennt pisse der dynamischen Bilanzauffassung herangezogen, bei der Beurteilung der Passivierungsbefugnis wird in der Regel die Zugrundelegung der dynamischen Bi lanz negiert.
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Referenzen
Vgl. beispielsweise S. 28 f. und 46.
Vgl. Vogt, Grenzfragen der Aktivierung, in: NBw 56, 21.
NBw 58, 121.
BFH v. 28. 1. 54 IV 255/53 U BStB1 54 III 109.
Beispiele aus der Rechtsprechung: BFH v. 5. 5. 53 I D 2/53 S BStB1 53 III 224; 25. 8. 55 IV 510/53 U BStBl 55 III 307: 13. 3. 56 I 209/55 U BStBl 56 III 149.
Vgl. S. 307 f.
BFH v. 19. 12. 57 IV 432/56 U BStBl 58 III 162; 13. 8. 57 I 46/57 U BStBl 57 III 350; 15. 4. 58 I 27/57 U BStB1 58 III 260
I 290/56 U BStB1 58 III 331.
IV 222/56 U BStB1 58 III 333.
Vgl. außerdem BFH-Urteil v. 4. 2. 58 I 326156 U BStBl 58 III 110, in dem sich der BFH für die Aktivierungspflicht von Ausgleichszahlungen, die an Handelsvertreter geleistet worden sind, ausspricht; s. S. 336 f.
I 27/57 U BStBl 58 III 260.
Hinweis auf Friedrich, Aktivierung in der Steuerbilanz bei handelsrechtlichem Aktivierungsverbot? in : BB 58, 921; Tibio, Die Grenzen der Aktivierungspflicht von Aufwendungen in der Ertragsteuerbilanz, in: Von der Auslegung und Anwendung der Steuergesetze, Stuttgart 1958.
Vgl. Gnam, Von der imparitätischen zur paritätischen Bilanz, in: NBw 58, 122; Pohmer, Die betriebswirtschaftliche Problematik der Gewinnrealisation und der Periodenabgrenzung unter dem Gesichtspunkt der Erfolgsbesteuerung, in: WPg 57, 461, 498, 523 und 551, insbesondere 462 f.
Hoffmann, Die Rechnungsabgrenzung in steuerrechtlicher Sicht, in: NBw 58, 107.
Diesen Standpunkt scheint van der Velde (Der Umfang der Rechnungsabgrenzung in der Handelsbilanz und in der Steuerbilanz, in: „Gegenwartsfragen des Steuerrechts“, Festschrift für Armin Spitaler, Köln 1958) zu teilen.
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Werninger, G. (1960). Kritik an der steuerrechtlichen Auffassung zur Aktivierung und Passivierung. In: Rückstellungen in der Bilanz. Beiträge zur betriebswirtschaftlichen Steuerlehre. Gabler Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02900-7_17
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