Zusammenfassung
Diese Frage schien einen Augenblick eine überraschend einfache Wendung nehmen zu sollen, nämlich als der außerordentliche Gedanke aufkam, man könne die Gesamtheit aller elektromagnetischen Vorgänge auch wieder, wie das bei der einen Hälfte der Natur gelungen schien , als rein mechanische Vorgänge erklären. Indessen zeigte sich bald, daß gerade im Falle einer solchen mechanischen Erklärbarkeit der Elektrizität doch der Relativitätsgedanke tatsächlich nicht den Sieg davontrug, sondern im Gegenteil nur eine erneute Stärkung der absoluten Raumund Zeitvorstellung die unabweisbare Folge sein mußte.
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Literatur
W. Wien, Ann. d. Phys. 5, 501 (1901).
Die Anregung zu diesem Unternehmen ging von M. Planck aus.
H. Witte, Mechanische Erklärung der elektrischen Erscheinungen, Berlin 1906; Verh. d. D. Phys. Ges. 8, 497–510 (1906); Ann. d. Phys. (4) 26, 235–311 (1908); Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik 7, 205–261 (1910); Phys. Zeitschr. 12, 347–360 (1911); u. a. m.
Kurze Bezeichnung für die Ätherorkangeschwindigkeit: v.
Kurze Bezeichnung für die Lichtgeschwindigkeit: c.
Herr G. Sagnac glaubte (1913) einen Versuch angestellt zu haben, der bei Messung an einem und demselben Punkte einen Effekt erster Ordnung ergäbe. Dies war ein Irrtum [vgl. H. Witt e, Verh. d. D. Phys. Ges. 16, 142, 754, 755 (1914)]. Dagegen erscheint ein schon von Michelson herrührender Gedanke, statt der Bewegung der Erde um die Sonne die Drehung der Erde um sich selber nachzuprüfen, auch heute noch erwägenswert.
Ein akademisch, aber nicht mathematisch geschulter Leser hatte die Güte, mich darauf aufmerksam zu machen , daß die Schwierigkeit an dieser Stelle auf den Laien allzu stark wirke, es sei hier noch eine besondere Hilfsüberlegung wünschenswert. Ohne eine solche schwebe der Laie in der Gefahr, die nächsten Paragraphen m:t einem „das ist mir zu hoch“ einfach zu überschlagen und damit die Grundlage für alles spätere zu verfehlen. Er selber, schreibt mein freundlicher Berater weiter, habe sich durch folgende Hilfsüberlegung geholfen: Die zurückgelegten Str e ck en sind zwar immer gleich; aber die Zeiten sind sicher insofern verschieden, als der gehemmte Strahl längere Zeit gebraucht, eber weil er gehemmt wird, und der geförderte kürzere, eben weil er gefördert wird. Also ist die Zeitdauer der hemmenden Einwirkung sicher eine längere als die Zeitdauer der fördernden Einwirkung. Denkt man sich nun, daß der Ertrag der Wirkung von dieser Zeitdauer abhängt, nicht von der Strecke, so kann man sich wohl erklären, daß die Hemmung stärker wirkt. — Ich gebe diese Vberlegung gern und mit bestem Danke wieder. Ganz unanfechtbar ist sie allerdings nicht. Aber gewiß wird sie manchem helfen. (Anmerkung bei der 3. Auflage.)
Die Anfertigung des Modells haben nach meinen Angaben die Herren Tischlermeister Kindervater und Schlossermeister Bahns in Wolfenbüttel in dankenswert sorgfältiger und genauer Weise ausgeführt. — Ich möchte nicht verfehlen, bei dieser Gelege:aheit auf das auf einen anderen Grundgedanken aufgebaute außerordentlich lehrreiche Relativitätsmodell hinzu weisen, das Herr E. Cohn angegeben hat: Phys. Zeitschr. 12, 1227 (1911); Himmel und Erde 33, 117 (1910). — Ein bemerkenswerter Streit über die Verwendungsfähigkeit der Modelle ist seither zwischen den Herren J. Petzold und M. Jakob ausgefochten worden, Herr Petz old hat Bedenken geäußert Herr Jakob hat sie widerlegt [Verh. d. D. Phys. Ges. 20, 129 (1918); 21 159, 495, 501 (1919)].
Zusammenstellungen in den Lehrbüchern von Laue und Weinstein.
H. A. Lorentz, De relatieve beweging van de aarde en den aether, Amsterdam Zittingsverslag Akad. v. Wet. (1892), S. 74.
Vgl. O. Lodge, Aberration problems, London Trans. A. 184, 727 (1893).
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Witte, H. (1920). Absoluter Raum und absolute Zeit III. In: Raum und Zeit im Lichte der neueren Physik. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02877-2_7
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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