Zusammenfassung
Wenn wir im folgenden versuchen wollen, die sozialen, politischen und organisatorischen Bedingungen des Entstehens und Scheiterns von Rätesystemen historisch-vergleichend zu untersuchen, so stellte sich für uns zunächst das Problem, daß in den Quellen und in der Literatur mit den Begriffen »Rat«, »Rätesystem« und »Rätetheorie« oft völlig verschiedene Inhalte bezeichnet werden. In Anlehnung an Gutmann, Anweiler und Oertzen1 unterscheiden wir nach ihrer Funktion drei Erscheinungsformen von Räten:
-
(1)
Räte als spontan sich bildende revolutionäre Kampforgane unterprivilegierter Schichten oder Klassen, zumeist der Arbeiterschaft, aber auch des Kleinbürgertums oder der Bauern.
-
(2)
Räte als Klassenorganisationen des Proletariats im Übergang von der kapitalistischen in die sozialistische Gesellchaft (Diktatur des Proletariats) oder als Organisationsmodell der sozialistischen Gesellschaft.
-
(3)
Räte als wirtschaftliche und sozialpolitische Interessenvertretungen, zumeist der Arbeiterschaft, aber auch der Angestellten und Beamten gegenüber den privaten oder öffentlichen Arbeitgebern.
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Anmerkungen
Vgl.Franz Gutmann: Das Rätesystem. Seine Verfechter und seine Probleme, München 1922, S. 134; Oskar Anweiler: Die Rätebewegung in Rußland 1905-1921, Leiden 1958, S. 6, und Peter von Oertzen: Betriebsräte in der Novemberrevolution. Eine politikwissenschaftliche Untersuchung über Ideengehalt und Struktur der betrieblichen und wirtschaftlichen Arbeiterräte in der deutschen Revolution 1918/19, Düsseldorf 1963, S. 11.
Ich nehme hier teilweise einen Gedanken von Rürup auf, der mit Nachdruck darauf hingewiesen hat, daß in der deutschen Revolution 1918/19 zwei Phasen unterschieden werden müssen. Vgl. Reinhard Rürup: Rätebewegung und Revolution in Deutschland 1918/1919, in: Neue Politische Literatur, XII, 1967, S. 309 f.
Es scheint mir problematisch zu sein, die Pariser Kommune in eine historisch-vergleichende Untersuchung der Rätebewegung einzubeziehen: das proletarische Element war zwar vorhanden, doch überwog das kleinbürgerliche, unterstützt von Intellektuellen, was u. a. darin seinen Ausdruck fand, daß es ein allgemeines, nicht auf die Arbeiter in den Betrieben beschränktes Wahlrecht gab. Nicht allein die blutige Niederschlagung der Kommune ist daher Ursache dafür, daß es keine dritte »innerbetriebliche« Phase der Revolution gab, sondern vor allem die Nicht-Verankerung der Kommune in den Fabriken. Allein durch Marx’ »Bürgerkrieg« in Frankreich hat die Pariser Kommune, und dann vor allem geistesgeschichtlich, auf die Rätetheorien unseres Jahrhunderts gewirkt.
Vgl. hierzu Arnulf Baring: Der 17. Juni 1953, Bonn 1958, S. 52 ff., der auf die Streikkomitees eingeht, in denen ich die Wurzeln zu Räten zu sehen glaube. Es gibt wohl vor allem zwei Gründe dafür, daß sich keine Räte organisierten: der schnelle Einsatz sowjetischer Truppen ließ dazu keine Zeit, und die Räte wären durch die bolschewistische Praxis in Rußland und wegen des latent vorhandenen Antikommunismus, der Räte und Bolschewismus identifiziert, sehr leicht zu diskreditieren gewesen.
Vgl. hierzu: Der Zentralrat der deutschen sozialistischen Republik. 19. 12. 1918-8. 4. 1919. Vom ersten zum zweiten Rätekongreß. Hrsg. von Eberhard Kolb unter Mitarbeit von Reinhard Rürup. Leiden 1968, Einleitung, besonders S. XII, XXXI f., LIII ff.; Die Regierung der Volksbeauftragten 1918/19. Eingeleitet von Erich Matthias. Bearbeitet von Susanne Miller unter Mitwirkung von Heinrich Pottho/f, Düsseldorf 1969.
Als Kuriosum sei erwähnt, daß der Arbeiter-und Soldatenrat von Neukölln, in dem die linke USPD über eine Mehrheit verfügte, diesen Berliner Bezirk im Frühjahr 1919 zur Räterepublik ausrief.
Vgl.Franz Gutmann, a. a. O., S. 7;
Arthur Rosenberg: Geschichte des Bolschewismus, Frankfurt am Main 1966, S. 127 f.;
derselbe: Demokratie und Sozialismus, Frankfurt am Main 1962, S. 171;
Oskar Anweiler, a. a. O., S. 5 f., Peter von Oertzen, a. a. O., S. 340;
Hannah Arendt: Über die Revolution. München 1963, S. 321, 327 f.
Vgl. hierzu besonders die beiden Schriften Proudhons: Bekenntnisse eines Revolutionärs, 1849, und: Über das föderative Prinzip und die Notwendigkeit, die Partei der Revolution wiederherzustellen, 1863.
Vgl. Eduard Bernstein: Die Voraussetzungen des Sozialismus und die Aufgaben der Sozialdemokratie. Berlin 1923, S. 190 ff. Vgl. dazu die scharfe Replik Lenins auf Bernstein in »Staat und Revolution«, in: W. I. Lenin, Ausgewählte Werke in zwei Bänden. Moskau 1947, Bd. II, S. 197.
Auch Rousseau dachte, orientiert am Schweizer Vorbild, in kleinstaatlichen Modellen. Zur Affinität der Rousseauschen Staatstheorie mit Rätetheorien vgl. Gerhard A. Ritter: Direkte Demokratie und Rätewesen in Geschichte und Theorie, in: Die Wiedertäufer der Wohlstandsgesellschaft, hrsg. von Erwin K. Scheuch, Köln 1968, S. 188 ff.
Vgl. hierzu Klaus Meschkat: Die Pariser Kommune von 1871 im Spiegel der sowjetischen Geschichtsschreibung, Berlin 1965, S. 15, 27, 35 ff., und Oskar Anweiler: a. a. O., S.11f.
Für die russischen Revolutionen, die deutsche Revolution 1918/19, den 17. Juni 1953 und die ungarische und polnische Revolution 1956 ist dies unmittelbar einsehbar. Doch auch der Aufschwung der shop steward Bewegung in England hängt mit dem verschärften Klassenkonflikt während des I. Weltkrieges ebenso zusammen wie der Kronstädter Aufstand 1921 mit den vorhergehenden Bauern-und Arbeiterunruhen im Bürgerkrieg. Vgl. Branko Pribicevic: The Shop Steward’s Movement and Worker’s Control 1910-1922, Oxford 1959, S. 160 f. und Oskar Anweiler: a. a. O., S. 311 f.
Vgl. Branko Pribicevic a. a. O.; Eric Ertl: Alle Macht den Räten?, Frankfurt am Main 1968, S. 18 ff.;Dieter Schneider und Rudolf Kuda: Arbeiterräte in der Novemberrevolution. Ideen, Wirkungen, Dokumente, Frankfurt am Main 1968, S. 17 ff.; Peter von Oertzen a. a. O., S. 62; Richard A. Comfort: Revolutionary Hamburg, Stanford 1966, S. 94 ff., 169 f.; Ernö Kircily: Die Arbeiterselbstverwaltung in Ungarn, München 1961, S. 10, 12.
Vgl. hierzu für die deutsche Revolution 1918/19 Eberhard Kolb: Die Arbeiterräte in der deutschen Innenpolitik 1918/19, Düsseldorf 1962, S. 70.
Vgl. hierzu für die osteuropäische Entwicklung Kircily, a. a. O., S. 7, 16 f., 66.
Es ist in Vergessenheit geraten, daß in den Tagen des Kapp-Putsches die deutsche Rätebewegung eine kurze Renaissance erlebte. Vgl. G. Sinojew: »Wann und unter welchen Bedingungen können Arbeitersowjets geschaffen werden? in: Wilfried Gottschalch: Parlamentarismus und Rätedemokratie, Berlin 1968, S. 87, und: Illustrierte Geschichte der Deutschen Revolution, Berlin 1929, S. 491 ff. Auch Kolb und Oertzen gehen in ihren sonst so materialreichen Arbeiten darauf nicht ein. Zentren der Rätebewegung im Kapp-Putsch waren das Ruhrgebiet, Sachsen und Berlin, die Ruhrarmee wurde nach dem Rätemodell organisiert, wobei die USPD-Parteigruppen den Kern dieser Armee bildeten. Für den Hinweis auf die Räte im Kapp-Putsch danke ich Herrn Hans Biegert, der demnächst eine Untersuchung über den Kapp-Putsch vorlegen wird.
Die Turiner Arbeiterräte haben sich unter spezifischen politischen und sozialen Bedingungen, ohne durch Hunger und Arbeitslosigkeit zu dieser Aktion gedrängt zu sein, 1920 gebildet. Vgl. Antonio Gramsci: »Die Turiner Fabrikrätebewegung, in: Antonio Gramsci: Philosophie der Praxis, Eine Auswahl, hrsg. von Christian Riechers, Frankfurt am Main 1967, S. 90, 93.Oertzen meint offensichtlich die zweite Revolutionsphase, wenn er zu den politischen Vorbedingungen einer Rätebewegung politische Erfahrungen und konkrete Vorstellung von den erstrebten sozialen Veränderungen der Arbeiterschaft zählt. Vgl. Peter von Oertzen a. a. O., S. 28 f.
Vgl. Erich Matthias: Sozialdemokratie und Nation. Stuttgart 1952, S. 31 ff., 234 ff.
Vgl. Oskar Anweiler: »Der Rätegedanke in Osteuropa«, in: Österreichische Osthefte, 1960, S. 90.
Vgl. Pribicevic allerorten, Peter von Oertzen,a. a. 0., S. 312 ff. Auch die Entwicklung der Revolutionären Obleute in Berlin, die in der Berliner Metallindustrie 1914 entstanden und denen vor allem Facharbeiter angehörten, scheint unsere Vermutung zu bestätigen.
Vgl. Willy Brandt und Richard Löwenthal: Ernst Reuter, München 1957, S. 115. Ähnlich Peter von Oertzen, a. a. O., S. 64;
Eberhard Kolb, a. a. O., S. 196, der z. B. zeigt, daß der bis zur Revolution »unpolitische« Regierungsbezirk Arnsberg nach dem 9. November 1918 die größten Schwierigkeiten wegen der raschen Politisierung der bisher vorwiegend »gelben« Arbeitermassen (polnische und deutsche Wanderarbeiter) machte;
Richard A. Comfort, a. a. O., S. 36 ff.
Vgl. Ursula Ratz: Georg Ledebour, 1850-1947. Berlin 1969, S. 175 f. und Arnulf Baring, a. a. 0., S. 52 ff., der die soziale Zusammensetzung der Streikkomitees vom 17. Juni 1953 analysiert.
Vgl. Der Zentralrat a. a. O., S. XXXV ff.
Vgl. Peter von Oertzen, a. a. O., S. 301.
Vgl.Brandt und Löwenthal, a. a. O., S. 117; Eberhard Kolb allerorten; Peter von Oertzen allerorten; Gerhard A. Ritter, a. a. O., S. 202.
Vgl.Udo Bermbach: »Ansätze zu einer Kritik des Rätesystems« in: Berliner Zeitschrift für Politologie, Jg. 9, Heft 4 (1968), S. 23; Peter von Oertzen, a. a. O., S. 10, und Franz Gutmann, a. a. 0., S. 134, 158 ff.
Vgl. Lenin, a. a. O., S. 185 f., 189, 200 f.
Abgedruckt bei Wilfried Gottschalch, a. a. O., S. 81 ff.
Huf fschmid und Wirth haben kürzlich ein Rätekonzept vorgelegt, in dem die Aufhebung der Trennung von politischer und ökonomischer Entscheidungsbefugnis angestrebt wird. Vgl. Jörg Huffschmid und Margaret Wirth: Sozialdemokratische Wirtschaftspolitik und demokratischer Sozialismus in: Sozialdemokratie und Sozialismus heute, Köln 1968.
Vgl. Helmut Neubauer: München 1918/19 in: Die Münchener Räterepublik. Zeugnisse und Kommentar. Hrsg. von Tankred Dorst, Frankfurt am Main 1967, S. 179, 186.
Vgl. Eric Ertl, a. a. 0., S. 47 f.
Vgl. Oskar Anweiler, Die Rätebewegung a. a. 0., S. 147 ff.
Vgl. Ursula Ratz, a. a. O., S. 185 f.
Vgl. hierzu Gerhard A. Ritter, a. a. O., S. 208, und Eric Ertl, a. a. O., S. 111 f.
Vgl. Bernd Rabehl: Bemerkungen zum Problem der Rätedemokratie in der hoch-industrialisierten Gesellschaft (I), in: Berliner Zeitschrift für Politologie 9. Jg., Heft 4 (1968), S. 19 f., und derselbe: Rätedemokratie in der hochindustrialisierten Gesellschaft (II), in: Sozialistische Politik Jg. 1, Heft 1 (1969), S. 26 ff.
Vgl. Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich, in: Karl Marx und Friedrich Engels, Ausgewählte Schriften in zwei Bänden, Berlin 196010, Bd. 1, S. 491; für Lenin vgl. Oskar Anweiler: Um die Zukunft der Revolution, Einleitung zu: Arbeiterdemokratie oder Parteidiktatur, hrsg. von Fritz Kool und Erwin Oberländer, Freiburg im Breisgau 1967, S. 35 f.; Antonio Gramsci, a. a. 0., S. 42 f.
Die Syndikalisten haben sich für die extrem dezentralistische Lösung entschieden.
Wir haben die jugoslawische Arbeiterselbstverwaltung in unserer Untersuchung nicht berücksichtigt, da sie unter speziellen politischen Bedingungen entwickelt worden ist und sich dem historischen Vergleich entzieht. Die Bildung der jugoslawischen Räte reflektiert innenpolitisch die Auseinandersetzung Belgrads mit dem Kominform, die Räte wurden von oben durch die kommunistische Partei und die Gewerkschaft eingeführt und entwickelten sich nicht spontan. Gleichwohl haben wir es auch hier mit ähnlichen Strukturproblemen zu tun wie in anderen Rätesystemen, etwa denen der Vereinbarkeit föderaler und zentralistischer Elemente, des Verhältnisses von Bürokratie und Räten oder der Rolle des Bundes der Kommunisten in der Arbeiterselbstverwaltung.
Auch Marx und Lenin vermochten nicht, den Widerspruch zwischen den von ihnen aus taktischen Gründen empfohlenen föderalistisdien Revolutionsorganen und dem geforderten proletarischen Zentralismus aufzuheben.
Zum Problem Föderalismus — Zentralismus in der Rätebewegung vgl. Oskar Anweiler: Die Rätebewegung, a. a. 0., S. 19, 22;
derselbe: »Um die Zukunft der Revolution«, a. a. O., S. 54 f.;
derselbe: »Die Arbeiterselbstverwaltung in Polen«, in: Osteuropa 8 (1958), S. 231;
Udo Bermbach, a. a. O., S. 26;
derselbe: »Das Scheitern des Rätesystems und der Demokrati-sierung der Bürokratie 1918/19«, in: PVS 1967, S. 448 f.;
Eduard Bernstein, a. a. O., S. 189 f., 193 f.;
Eric Ertl, a. a. 0., S. 75 f., 88 ff.; Peter von Oertzen, a. a. O., S. 13 f., 93 f., 339 f.;
Gerhard A. Ritter, a. a. O., S. 198, 211. Zur organisationstheoretischen Problematik des Rätesystems vgl. Frieder Naschold: Organisation und Demokratie, Stuttgart 1969, S. 24 ff.
Vgl. Oskar Anweiler: Die Rätebewegung, a. a. O., S. 131 ff., und Gerhard A. Ritter, a. a. 0., S. 198, 215. Der nach dem 1. Allgemeinen Kongreß der Arbeiter-und Soldatenräte Deutschlands an die Stelle des Vollzugsrats tretende Zentralrat sah seine Funktion lediglich darin, bis zur Wahl der Nationalversammlung den Rat der Volksbeauftragten zu kontrollieren und beschäftigte daher zu keiner Zeit mehr als 16 Angestellte. Dies widerspricht also nicht unserer These von der Bürokratisierung der Räte. Vgl. Der Zentralrat, a. a. O., S. III. 49 Vgl. Oskar Anweiler, a. a. 0., S. 305 ff., und derselbe: »Um die Zukunft der Revolution«, a. a. 0., S. 57 f.
Vgl. Ernst Däumig: Der Rätegedanke und seine Verwirklichung, in: Schneider und Kuda, a. a. 0., S. 75.
So verließ Alfred Henke, ein Anhänger des Rätesystems, eine Sitzung des Bremer Arbeiter- und Soldatenrates, die sich in Geschäftsordnungsdebatten, persönlichen Anwürfen und Lärmszenen erschöpft hatte, mit den Worten: »Solche Schweinerei mache ich nicht mehr mit«. Vgl. Eberhard Kolb, a. a. O., S. 341. Dies mag nicht für alle Räte in der deutschen Revolution symptomatisch sein, beleuchtet jedoch schlaglichtartig das von uns angesprochene Problem. Vgl. hierzu auch Ursula Ratz, a. a. 0., S. 188 f.
Zum Problem Bürokratie und Räte vgl. außer den schon genannten Stellen: Udo Bermbach: Das Scheitern des Rätesystems, a. a. 0., S. 456 ff.; derselbe: Ansätze zu einer Kritik, a. a. O., S. 25 f.;
Richard A. Comfort, a. a. O., S. 49; Eric Ertl, a. a. O., S. 38;
Wilfried Gottschalch, a. a. O., S. 33;
Eberhard Kolb, a. a. O., S. 256 ff., 341 ff., 351 ff., 359 ff.;
Peter von Oertzen, a. a. O, S 22 f.;
Gerhard A. Ritter, a. a. O., S. 209, 211.
Vgl. Udo Bermbach: Das Scheitern des Rätesystems, a. a. O., S. 450
Hier mögen wenige Hinweise genügen: Oskar Anweiler: Die Rätebewegung, allerorten, ebenso die anderen, hier zitierten Arbeiten Anweilers;
Eric Ertl, a. a. O., S. 52 ff.; Kirâly allerorten;
Gerhard A. Ritter, a. a. O., S. 197 f.;
Alfred Rosenberg: Geschichte des Bolschewismus, a. a. O., S. 128 f.
Vgl. Hannah Arendt, a. a. O., S. 339, ähnlich S. 331 f.
Vgl. Oskar Anweiler: Die Rätebewegung a. a. 0., S. 324 f.;
derselbe: Um die Zukunft der Revolution, a. a. O., S. 27 f.;
Udo Bermbach: Ansätze zu einer Kritik, a. a. O., S. 24 f.;
Eberhard Kolb, a. a. 0., S. 85, 91;
Richard A. Comfort, a. a. O., S. 62. Auch in der Pariser Kommune gab es Fraktionen. Vgl. Arthur Rosenberg, Demokratie und Sozialismus, a. a. O., S. 169.
Vgl. Rudolf Hilferding: »Die Einigung des Proletariats«, in: Wilfried Gottschalch, a. a. O., S. 90 ff.;
Eberhard Kolb, a. a. O., S. 87 f.;
Peter von Oertzen, a. a. S., S. 98 f.; Ernst Däumig: »Partei und Rätesystem«, in: Schneider und Kuda, a. a. O., S. 105 ff.
Die Analyse des Verhältnisses von Räten und Gewerkschaften bedürfte einer gesonderten Untersuchung, die besonders die Betriebsräte berücksichtigen müßte, hier aber nicht geleistet werden kann.
In Polen und in der CSSR forderten die Räte hingegen die Verwirklichung der sozialistischen Demokratie durch die Gewährung der Koalitions-, Rede- und Pressefreiheit auf der Grundlage sozialistischer Produktionsverhältnisse.
Vgl. Gerhard A. Ritter, a. a. O., S. 203.
sia Hierzu gehört auch die Einschränkung des allgemeinen Wahlrechts in einigen Rätesystemen.
Vgl. Udo Bermbach: Das Scheitern des Rätesystems, a. a. O., S. 448, 456 f.
Ich danke meinem Kollegen Dr. Heinrich A. Winkler für den Hinweis auf diese und andere Stellen in den Quellen. Er wird sie in seiner demnächst vorliegenden Habilitationsschrift über Politik und Ideologie des gewerblichen Mittelstandes in der Weimarer Republik im größeren Zusammenhang analysieren. Zur Affinität bestimmter Gedanken der Räteidee und konservativ-korporativer Vorstellungen vgl. ferner Franz Gutmann, a. a. O., S. 99 ff.;
Eric Ertl, a. a. O., S. 68 f.;
Gerhard A. Ritter, a. a. O., S. 202.
Dazu Heinrich A. Winkler: »Unternehmerverbände zwischen Korporativismus und Nationalsozialismus«, in: Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, 17, 1969, Heft 4.
Vgl. Udo Bermbach, a. a. O., S. 456.
Vgl. Peter von Oertzen, a. a. O., S. 90;
Vgl. dazu ferner Oskar Anweiler: Um die Zukunft der Revolution, a. a. O., S. 72;
Eberhard Kolb, a. a. O., S. 357 f.;
derselbe: »Rätewirklichkeit und Räte-Ideologie in der deutschen Revolution 1918/19«, in: Deutschland und die russische Revolution, hrsg. von Helmut Neubauer, Stuttgart, Berlin, Köln und Mainz 1968, S. 104;
Pribicevic, a. a. O., S. 170 f.
Die Befürworter eines »reinen« Rätesystems haben diesen Utopismus heute insoweit anerkannt, als sie die Formulierung eines Übergangsprogramms zwischen Kapitalismus und Rätesystem fordern.
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Lösche, P. (1971). Rätesysteme im Historischen Vergleich. In: Probleme der Demokratie heute. Politische Vierteljahresschrift (Sonderheft 2), vol 2/1970. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02848-2_4
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